Infrastruktur-Deals: Wie läuft ein typisches Investment ab?

Ein Blick hinter die Kulissen eines typischen Infrastruktur-Investments am Beispiel der Übernahme von französischen Telekommunikationsmasten durch KKR.
27 November 2025
3 Min

Wie läuft ein Infrastruktur-Co-Investment eigentlich konkret ab? Co-Investments gelten als besonders attraktive und exklusive Form des Zugangs zu Infrastruktur – die bisher fast ausschließlich institutionellen Investoren vorbehalten waren.

Am Beispiel der Investition unseres Partners Neuberger Berman in französische Telekommunikationsmasten an der Seite des etablierten Managers KKR, lässt sich gut zeigen, wie ein typischer Infrastruktur-Deal strukturiert ist und was ihn zum Erfolg werden lässt.

Zugang über erfahrene Partner

Der US-amerikanische Investmentmanager KKR entschied sich am Ende des Jahres 2017 zu einer Investition in die französische Telekommunikationsinfrastruktur. Dafür übernahm der Manager mehr als 10.000 Objekte, hauptsächlich Masten und andere Sendeeinrichtungen, im Rahmen eines Carve-outs von einer großen französischen Telekommunikationsfirma. Um das Volumen des Deals zu finanzieren, holte sich KKR dabei Co-Investoren an Bord. Mit dabei: Neuberger Berman, die bereits seit Jahrzehnten eine enge Beziehung zu KKR führen. Im Rahmen des Co-Investments stellte Neuberger Berman mehr als 130 Millionen US-Dollar bereit.

Die zusammen erworbenen Objekte wurden nach der Akquisition in eine neu gegründete Firma übergeben: Hivory. Die dabei zusammengestellten Sendekapazitäten machten das Unternehmen direkt zum Marktführer in Frankreich mit einem Gesamtanteil von etwa 50 Prozent des französischen Sendemasten-Marktes und einem Gesamtunternehmenswert von 3,6 Milliarden Euro.

Die Investmentthese

Bevor sich Infrastrukturmanager für eine solch signifikante Investition entscheiden, prüfen Sie die zu erwerbenden Objekte und Anlagen sowie den Markt im Detail und entwickeln eine detaillierte Investmentthese. So gehen Sie sicher, dass Ihre Pläne fundiert sind und Erfolgschancen erhöht werden können.

Im konkreten Beispiel sahen KKR und Neuberger Berman, dass der französische Telekommunikationssektor großen Rückenwind erhielt, besonders im Bereich Infrastruktur. Der Markt selbst wies eine für die Manager attraktive Struktur auf und zeigte sowohl historisch als auch prognostiziert eine stabile Nachfrage nach Datenversorgung auf einem hohen Niveau. Dabei boten die zum Verkauf stehenden Objekte eine Investmentchance mit einem attraktiven Rendite-Risiko-Profil. 

Besonders wichtig dabei im Bereich Infrastruktur: Die hohe Nachfrage nach den Masten versprach für Investoren eine hohe Absicherung gegenüber Verlusten und stetige Erträge über die Investitionsphase. Ein weiterer Pluspunkt für die Investition war eine bestehende Beziehung von KKR zu einem der Hauptkunden.

Fazit

Wie bei allen Investitionen in den Private Markets ist auch im Bereich Infrastruktur der Zugang zu den besten Deals entscheidend. Unser Partner bei Infrastructure NXT, Neuberger Berman, profitiert dabei von einem über Jahrzehnte aufgebauten Netzwerk an den weltweit führenden Managern. Das zeigt auch das hier beschriebene Investment in Hivory, das nach etwa drei Jahren Haltedauer für einen deutlich höheren Unternehmenswert von 5,2 Milliarden Euro an den spanischen Telekommunikationsdienstleister Cellnex verkauft werden konnte.