Quartalsupdate
Was hat die Märkte im vierten Quartal 2024 bewegt?
Kein Thema dominierte das Marktgeschehen im letzten Quartal des Jahres stärker als die US-Präsidentschaftswahlen. Donald Trump sicherte sich nicht nur eine zweite Amtszeit im Oval Office, sondern kann mit den republikanischen Mehrheiten in beiden Kammern des US-Kongresses künftig durchregieren. Bei Anleihen machte sich das Wahlergebnis und damit einhergehend die Aussicht auf Deregulierung sowie Steuererleichterungen positiv bemerkbar. Risikoaufschläge bei Unternehmensanleihen sanken auf mehrjährige Tiefststände. Die US-Aktienmärkte nahmen das Wahlergebnis zunächst wohlwollend auf, wenngleich die Pläne der neuen Administration mittelfristig gewisse Risiken für die US-Volkswirtschaft bergen. Europäische Aktien gerieten angesichts angedrohter Einfuhrzölle unter Druck.
Wachstum und Konjunktur
Das Jahr 2024 brachte für die USA unerwartet gutes Wachstum nahe des langfristigen Trends. Insbesondere entlang der KI-Wertschöpfungskette überzeugten Unternehmen mit starker Gewinnentwicklung. Auch der US-Konsum blieb robust, und das trotz einer anfänglichen Abkühlung am Arbeitsmarkt. Diese Abkühlung in Kombination mit der sinkenden Inflation veranlasste die US-Zentralbank FED dazu, ab September einen Zinssenkungszyklus einzuleiten.
Die Länder der Eurozone hatten im vergangenen Jahr mit einigen Problemen zu kämpfen. Insbesondere schwächelnde Exporte und ausbleibende Investitionstätigkeiten hemmten die Entwicklung. Trotzdem prognostizierte die EU-Kommission für das Gesamtjahr 2024 noch etwa 0,8 Prozent Wachstum. Für das europäische Schwergewicht Deutschland stehen die Zeichen weiterhin auf Rezession mit etwa 0,1 Prozent nachlassender Wirtschaftsleistung. Für 2025 prognostiziert die Kommission sowohl für die Eurozone als auch für Deutschland wieder wirtschaftliches Wachstum.
Geldpolitik und Inflation
Der positive Jahrestrend der Inflationsentwicklung in den USA und der Eurozone geriet im vierten Quartal ins Stocken. In den USA stieg die Teuerungsrate von 2,4 Prozent im September auf 2,7 Prozent im November. Trotzdem zeichnet sich das zurückliegende Jahr durch eine deutliche Entschärfung der Situation aus. Die US-Notenbank FED senkte deshalb auch im vierten Quartal die Leitzinsen wie erwartet um insgesamt 0,5 Prozent. Für das kommende Jahr gehen die Märkte von Zinssenkungen in Höhe von 0,5 Prozent aus.
Die Markterwartungen für das vierte Quartal erfüllte auch die Europäische Zentralbank mit zwei Leitzinssenkungen zu je 25 Basispunkten. Allerdings stieg die Inflationsrate vom Tiefststand im September auf 2,4 Prozent im Dezember an, was sich u.a. auf Basiseffekte bei den Energiepreisen zurückführen ließ. Im Gegensatz zur FED dürfte die EZB 2025 den Zinspfad aus diesem Jahr beibehalten.
Quelle: LIQID, LGT, Bloomberg.
Wie haben sich die einzelnen Anlageklassen entwickelt?
Das vierte Quartal zeigte eine uneinheitliche Entwicklung über die verschiedenen Anlageklassen und Subsegmente hinweg. Der klare positive Trend setzte sich in nur wenigen Bereichen fort. An den Anleihenmärkten führten steigende Renditen zu Kursverlusten. Auch an den Aktienmärkten war die Entwicklung durchwachsen: Während die Präsidentschaftswahl in den USA eine Welle der Euphorie auslöste, blieben die Renditen in Europa, den Schwellenländern und der Pazifik-Region hinter den Erwartungen zurück. Auf Quartalssicht konnten US-Aktien die beste Performance erzielen, gefolgt von Rohstoffen und Gold. Trotz vereinzelter Rücksetzer zum Jahresende bleibt festzuhalten: Das Börsenjahr 2024 war für Anlegende ein außergewöhnlich positives.
Die Aktienmärkte zeigten sich im vierten Quartal erneut volatiler als noch im ersten Halbjahr. Beflügelt von der Wiederwahl Donald Trumps und einer positiven Berichtssaison erreichten US-Aktien mehrere neue Allzeithochs. Bemerkenswert ist, dass die Performance im vierten Quartal fast ein Drittel der Jahresrendite von US-Aktien beisteuerte. Die hohen Bewertungen und die Konzentration auf einige wenige US-Titel bergen allerdings weiterhin Risiken. Dies zeigte sich deutlich, als der S&P 500 nach einem Statement des FED-Vorsitzenden Jerome Powell innerhalb eines Tages fast 3 Prozent verlor. Europäische Aktien konnten im vierten Quartal dagegen nicht überzeugen. Mit einem bescheidenen Gewinnwachstum fielen sie im globalen Vergleich zurück. Nach dieser enttäuschenden Entwicklung bieten niedrigere Zinsen, ein schwächerer Euro und attraktive Bewertungen zusätzliches Aufholpotenzial, denn europäische Aktien sind heute rund 40 Prozent niedriger bewertet als ihre US-Pendants – ein Abschlag in Rekordhöhe. Schwellenländeraktien blieben im vierten Quartal weitgehend unverändert, da die Wahl Trumps und die damit verbundene Aussicht auf Handelszölle sowie ein stärkerer US-Dollar Belastungen darstellen. Auf Jahressicht konnten sie dennoch eine deutlich bessere Performance als ihre europäischen Pendants erzielen.
Die Anleihenmärkte blieben im vierten Quartal größtenteils in einer Seitwärtsbewegung gefangen, mit Ausnahme von Schwellenländeranleihen. Diese erzielten starke Kurszuwächse. Während die Zinssenkungen der FED und EZB im dritten Quartal noch für Kursgewinne sorgten, zeigten die zwei weiteren Zinssenkungen der Zentralbanken in diesem Quartal kaum Einfluss auf die Performance der Anlageklasse. Dennoch fiel das kurze Ende der Zinskurve weiter, getrieben durch die erneuten Leitzinssenkungen, und wird voraussichtlich auch 2025 weiter nachgeben. Das Jahr 2024 war insgesamt von außergewöhnlich hoher Zinsvolatilität geprägt, da die Märkte zunehmend eine mögliche Zinswende seitens der Zentralbanken einpreisten. Diese Unsicherheiten beeinflussten die Kursentwicklungen in vielen Segmenten und ließen Investoren vorsichtiger agieren.
Rohstoffe zeigten sich im vierten Quartal von ihrer starken Seite und erzielten mit fast 7 Prozent mehr als die Hälfte ihrer Jahresperformance. Besonders in den letzten beiden Monaten des Jahres stiegen Rohstoffe stark und wurden durch die anhaltend positive Entwicklung bei Energie und Edelmetallen angetrieben. Gold setzte seine beeindruckende Rally fort und erzielte 2024 die beste Jahresperformance seit 2010. Dabei unterstrich es erneut seine Rolle als „sicherer Hafen” in Zeiten wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheit. Die Nachfrage wurde durch mehrere Faktoren gestützt, darunter starke Käufe durch Zentralbanken, die geldpolitische Lockerung der FED und EZB sowie die anhaltende geopolitische Instabilität. Diese Entwicklung dürfte auch 2025 anhalten.
Quelle: LIQID, LGT, Bloomberg.
Was hat die Märkte im vierten Quartal 2024 bewegt?
Im vierten Quartal erzielten alle LIQID Global Strategien positive Renditen. Der kumulierte Wertzuwachs lag je nach Aktienanteil der Strategie zwischen 0,2 und 5,7 Prozent. Nachdem im vorherigen Quartal Anleihen eine bessere Performance als Aktien gezeigt hatten, waren es in diesem Quartal erneut Aktien, die maßgeblich zur positiven Entwicklung beitrugen.
Die Entwicklung einzelner Anlageklassen spiegelt sich in den Renditen der von LIQID investierten Instrumente wider. Innerhalb der Aktienallokation verzeichnete der Xtrackers MSCI USA ETF mit 10,8 Prozent im vierten Quartal den mit Abstand größten Wertzuwachs. Dieses Instrument profitierte dabei vor allem von der amerikanischen Aktienrally im November. Die übrigen Aktien-ETFs verzeichneten im letzten Quartal eine gemischte Performance. Auf Seite der festverzinslichen Wertpapiere überzeugte der iShares J.P. Morgan Emerging Markets Bond ETF mit knapp 4,0 Prozent. Die positive Performance resultierte allerdings ausschließlich aus der Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro. Die alternativen Anlageklassen Gold und Rohstoffe entwickelten sich beide äußerst positiv. Xetra Gold legte um 6,2 Prozent zu und der iShares Commodity ETF gewann sogar um 6,6 Prozent an Wert.
Im Jahresverlauf haben die LIQID Global Strategien nicht nur absolut, sondern auch relativ zu ihren Benchmarks sehr gut abgeschnitten. In fast allen Risikoklassen lag die kumulierte Rendite der LIQID Strategien über den jeweiligen Vergleichswerten. In sämtlichen Risikoklassen entwickelten sich die LIQID Strategien außerdem schwankungsärmer. Die risikoadjustierte Performance der LIQID Portfolios war vor allem in den konservativen und ausgewogenen Portfolios besser als die der Referenzportfolios.


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