LIQID Select
Q4 2024

Quartalsupdate

Was hat die Märkte im vierten Quartal 2024 bewegt?

Kein Thema dominierte das Marktgeschehen im letzten Quartal des Jahres stärker als die US-Präsidentschaftswahlen. Donald Trump sicherte sich nicht nur eine zweite Amtszeit im Oval Office, sondern kann mit den republikanischen Mehrheiten in beiden Kammern des US-Kongresses künftig durchregieren. Bei Anleihen machte sich das Wahlergebnis und damit einhergehend die Aussicht auf Deregulierung sowie Steuererleichterungen positiv bemerkbar. Risikoaufschläge bei Unternehmensanleihen sanken auf mehrjährige Tiefststände. Die US-Aktienmärkte nahmen das Wahlergebnis zunächst wohlwollend auf, wenngleich die Pläne der neuen Administration mittelfristig gewisse Risiken für die US-Volkswirtschaft bergen. Europäische Aktien gerieten angesichts angedrohter Einfuhrzölle unter Druck. 

Wachstum und Konjunktur
Geldpolitik und Inflation

Der positive Jahrestrend der Inflationsentwicklung in den USA und der Eurozone geriet im vierten Quartal ins Stocken. In den USA stieg die Teuerungsrate von 2,4 Prozent im September auf 2,7 Prozent im November. Trotzdem zeichnet sich das zurückliegende Jahr durch eine deutliche Entschärfung der Situation aus. Die US-Notenbank FED senkte deshalb auch im vierten Quartal die Leitzinsen wie erwartet um insgesamt 0,5 Prozent. Für das kommende Jahr gehen die Märkte von Zinssenkungen in Höhe von 0,5 Prozent aus.

Die Markterwartungen für das vierte Quartal erfüllte auch die Europäische Zentralbank mit zwei Leitzinssenkungen zu je 25 Basispunkten. Allerdings stieg die Inflationsrate vom Tiefststand im September auf 2,4 Prozent im Dezember an, was sich u. a. auf Basiseffekte bei den Energiepreisen zurückführen ließ. Im Gegensatz zur FED dürfte die EZB 2025 den Zinspfad aus diesem Jahr beibehalten.

Quelle: LIQID, LGT, Bloomberg.

Wie haben sich die einzelnen Anlageklassen entwickelt?

Das vierte Quartal zeigte eine uneinheitliche Entwicklung über die verschiedenen Anlageklassen und Subsegmente hinweg. Der klare positive Trend setzte sich in nur wenigen Bereichen fort. An den Anleihenmärkten führten steigende Renditen zu Kursverlusten. Auch an den Aktienmärkten war die Entwicklung durchwachsen: Während die Präsidentschaftswahl in den USA eine Welle der Euphorie auslöste, blieben die Renditen in Europa, den Schwellenländern und der Pazifik-Region hinter den Erwartungen zurück. Auf Quartalssicht konnten US-Aktien die beste Performance erzielen, gefolgt von Rohstoffen und Gold. Trotz vereinzelter Rücksetzer zum Jahresende bleibt festzuhalten: Das Börsenjahr 2024 war für Anlegende ein außergewöhnlich positives.

Die Aktienmärkte zeigten sich im vierten Quartal erneut volatiler als noch im ersten Halbjahr. Beflügelt von der Wiederwahl Donald Trumps und einer positiven Berichtssaison erreichten US-Aktien mehrere neue Allzeithochs. Bemerkenswert ist, dass die Performance im vierten Quartal fast ein Drittel der Jahresrendite von US-Aktien beisteuerte. Die hohen Bewertungen und die Konzentration auf einige wenige US-Titel bergen allerdings weiterhin Risiken. Dies zeigte sich deutlich, als der S&P 500 nach einem Statement des FED-Vorsitzenden Jerome Powell innerhalb eines Tages fast 3 Prozent verlor. Europäische Aktien konnten im vierten Quartal dagegen nicht überzeugen. Mit einem bescheidenen Gewinnwachstum fielen sie im globalen Vergleich zurück. Nach dieser enttäuschenden Entwicklung bieten niedrigere Zinsen, ein schwächerer Euro und attraktive Bewertungen zusätzliches Aufholpotenzial, denn europäische Aktien sind heute rund 40 Prozent niedriger bewertet als ihre US-Pendants – ein Abschlag in Rekordhöhe. Schwellenländeraktien blieben im vierten Quartal weitgehend unverändert, da die Wahl Trumps und die damit verbundene Aussicht auf Handelszölle sowie ein stärkerer US-Dollar Belastungen darstellen. Auf Jahressicht konnten sie dennoch eine deutlich bessere Performance als ihre europäischen Pendants erzielen.

Die Anleihenmärkte blieben im vierten Quartal größtenteils in einer Seitwärtsbewegung gefangen, mit Ausnahme von Schwellenländeranleihen. Diese erzielten starke Kurszuwächse. Während die Zinssenkungen der FED und EZB im dritten Quartal noch für Kursgewinne sorgten, zeigten die zwei weiteren Zinssenkungen der Zentralbanken in diesem Quartal kaum Einfluss auf die Performance der Anlageklasse. Dennoch fiel das kurze Ende der Zinskurve weiter, getrieben durch die erneuten Leitzinssenkungen, und wird voraussichtlich auch 2025 weiter nachgeben. Das Jahr 2024 war insgesamt von außergewöhnlich hoher Zinsvolatilität geprägt, da die Märkte zunehmend eine mögliche Zinswende seitens der Zentralbanken einpreisten. Diese Unsicherheiten beeinflussten die Kursentwicklungen in vielen Segmenten und ließen Investoren vorsichtiger agieren.

Rohstoffe zeigten sich im vierten Quartal von ihrer starken Seite und erzielten mit fast 7 Prozent mehr als die Hälfte ihrer Jahresperformance. Besonders in den letzten beiden Monaten des Jahres stiegen Rohstoffe stark und wurden durch die anhaltend positive Entwicklung bei Energie und Edelmetallen angetrieben. Gold setzte seine beeindruckende Rally fort und erzielte 2024 die beste Jahresperformance seit 2010. Dabei unterstrich es erneut seine Rolle als „sicherer Hafen” in Zeiten wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheit. Die Nachfrage wurde durch mehrere Faktoren gestützt, darunter starke Käufe durch Zentralbanken, die geldpolitische Lockerung der FED und EZB sowie die anhaltende geopolitische Instabilität. Diese Entwicklung dürfte auch 2025 anhalten. 

Quelle: LIQID, LGT, Bloomberg.

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Was hat die Märkte im vierten Quartal 2024 bewegt?

Im vierten Quartal erzielten alle LIQID Select Strategien positive Renditen. Der kumulierte Wertzuwachs lag je nach Aktienanteil der Strategie zwischen 0,8 und 4,9 Prozent. Nachdem im vorherigen Quartal Anleihen eine bessere Performance als Aktien gezeigt hatten, waren es in diesem Quartal erneut Aktien, die maßgeblich zur positiven Entwicklung beitrugen.

Wir hielten in den Select Portfolios an der bereits in den vorherigen Quartalen reduzierten Gewichtung von Schwellenländeranleihen fest. Ebenso wurden Schwellenländeraktien untergewichtet. Handelspolitische Risiken wie US-Strafzölle durch die erneute Präsidentschaft Trumps mahnen zur Vorsicht und haben uns dazu veranlasst, beide Segmente zu untergewichten. Ein Teil der verfügbaren Liquidität wurde – wie schon im dritten Quartal – genutzt, um ein Übergewicht in US-Aktien aufzubauen. Diese bestätigten ihre starke Performance auch im vierten Quartal und zeigten nach Trumps Wahlsieg im November eine beeindruckende Rally. Der andere Teil der Liquidität wurde in ein Übergewicht europäischer Aktien investiert, die aufgrund ihrer attraktiven Bewertungen weiterhin Aufholpotenzial bieten.

Das sagen unsere Kunden

Parallel zu der leichten Allokationsänderung haben wir in eine Reihe neuer Fonds investiert. Im Segment Schwellenländeraktien wurde ein neues Modul eingesetzt, bestehend aus zwei aktiven Fonds der spezialisierten Manager ARGA und Heptagon Driehaus. Im größten Baustein „US-Aktien” besteht das Modul aus einem aktiven ETF von J.P. Morgan sowie jeweils zwei aktiv gemanagten Value- und Growth-Fonds. Alle Fonds zeichnen sich durch außergewöhnlich niedrige Kosten aus, die vom Fondsresearch der LGT exklusiv für Kunden von LGT und LIQID ausgehandelt wurden. Die Selektion hat zum Ziel, mehrere aktive Fonds in einer Anlageklasse so zu kombinieren, dass die Mehrrendite aus dem aktiven Management vereinnahmt wird, ohne dass dadurch wesentliche Abweichungen von der Benchmark eingegangen werden. Im Resultat bieten wir Kunden von Select mit diesem Ansatz Zugang zum Potenzial von spezialisierten Managern, begrenzen das Risiko einer Underperformance deutlich und halten die Kosten auf einem Niveau, das mit einer ETF-Lösung vergleichbar ist. 

Bei den Anpassungen im Segment der US-Aktien wurden die vier ETFs Xtrackers MSCI USA, iShares Core S&P 500, UBS MSCI USA und Vanguard S&P 500 ersetzt. Im Gegenzug erfolgten Investitionen in eine Auswahl von zum Teil aktiver ETFs und aktiver Fonds, darunter der Amundi MSCI USA ETF, der J.P. Morgan US Research Enhanced ESG ETF, der Brown Advisory Beutel Goodman US Value Fonds, der PGIM Jennison US Growth Fonds, der Robeco US Premium Equity Fonds sowie der William Blair US Large Growth Fonds.

Im Jahresverlauf haben die LIQID Select Strategien nicht nur absolut, sondern auch relativ zu ihren Benchmarks sehr gut abgeschnitten. In fast allen Risikoklassen lag die kumulierte Rendite der LIQID Strategien über den jeweiligen Vergleichswerten. In sämtlichen Risikoklassen entwickelten sie sich außerdem schwankungsärmer. Die risikoadjustierte Performance der LIQID Portfolios war vor allem in den konservativen und ausgewogenen Portfolios besser als die der Referenzportfolios.

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