Viele der größten Unternehmen der Welt haben ihr Wachstum mit der Hilfe von Venture Capital realisiert. Häufig erreichten sie schon vor ihrem Börsengang Milliardenbewertungen – und brachten den Investoren der ersten Stunden traumhafte Renditen ein. Aber wie entstehen solche Erfolgsstories? Und warum bleiben Unternehmen heute oft deutlich länger in privater Hand als früher?
Die wohl bekanntesten Unternehmen, die mit Venture Capital (VC) gewachsen sind, kommen aus dem Silicon Valley. Unter ihnen sind Tech-Konzerne wie Facebook, Alphabet (die Muttergesellschaft von Google) und Microsoft, aber auch noch jüngere Unternehmen wie Airbnb und Uber. Neben dem Standort verbindet die Konzerne ihr Ursprung in der Technologiebranche – sie alle nutzen Technologie, um Märkte zu verändern.
Wie Facebook vom Studentenprojekt zum Einhorn wurde
Selbst die größte Erfolgsgeschichte beginnt in der Regel ganz klein. Das veranschaulicht das Beispiel Facebook: Facebook, das inzwischen Meta Platforms heißt, wurde 2004 von Mark Zuckerberg gegründet. 2021 erreichte das soziale Netzwerk – als eines der ersten Unternehmen überhaupt – eine Marktkapitalisierung von über einer Billion US-Dollar. Ausschlaggebend für diesen Erfolg waren zu Beginn auch Venture-Capital-Fonds.
Bereits wenige Monate nach der Gründung erhielt Facebook 500.000 US-Dollar für zehn Prozent der Unternehmensanteile von einem Investor. Kurze Zeit später, im Jahr 2005, stieg der VC-Fonds Accel mit 12,7 Millionen US-Dollar für 15 Prozent der Firmenanteile ein. Innerhalb eines Jahres hatte sich der Wert des Unternehmens also mehr als verzwanzigfacht.
Über die nächsten Jahre erhielt das Social Network weitere Finanzierungen, teils im dreistelligen Millionenbereich. So erwarb beispielsweise Microsoft 2007 einen Anteil von 1,6 Prozent an dem Unternehmen – für sage und schreibe 240 Millionen US-Dollar. Das entspricht einer Bewertung von 15 Milliarden US-Dollar zu einem Zeitpunkt, an dem Facebook noch gar nicht an der Börse war.
Warum das wichtig ist: Bereits vor seinem Börsengang erreichte Facebook eine Unternehmensbewertung von mehr als zehn Milliarden US-Dollar. Dies gelingt heute immer mehr Start-ups, vor allem in der Technologiebranche. Anleger, die nur in Aktien investieren, können an diesen Entwicklungen nicht teilhaben.
Gründer Zuckerberg hat komplette Übernahmen stets abgelehnt und hält bis heute einen signifikanten Anteil an seinem Unternehmen. Auch einen Börsengang hatte er 2010 nach eigenen Aussagen noch nicht geplant. Allerdings zwang ihn die amerikanische Gesetzgebung dann zum Umdenken: Facebook drohte, die gesetzlich festgelegte Maximalgrenze an Investoren zu überschreiten. Daher musste das Unternehmen 2012 schließlich doch an die öffentlichen Kapitalmärkte gehen.
Durch das Initial Public Offering (IPO), den Börsengang, erreichte Facebook am 18. Mai 2012 einen Marktwert von etwa 90 Milliarden US-Dollar und legte damit einen der größten Börsengänge der Geschichte hin.
Warum das wichtig ist: Investoren der ersten Stunden profitieren bei erfolgreichen Start-ups von Renditen, die Aktionäre in der Regel nicht erreichen.
Facebook ist ein Paradebeispiel, nicht nur für das enorme Potenzial von Technologiekonzernen, sondern auch für eine Entwicklung, die sich auf dem Markt beobachten lässt: Junge Unternehmen erreichen bereits sehr hohe Bewertungen, ohne auf einen Börsengang angewiesen zu sein.
Das Beratungshaus McKinsey hat diese Entwicklung genau untersucht. Aus der Analyse wird deutlich, dass Start-ups länger in privater Hand bleiben und oft schon vor dem IPO eine Bewertung von über zehn Milliarden US-Dollar erreichen.
VC-Investitionen steigen Jahr für Jahr
Aber warum bleiben junge Unternehmen heute länger in Privatbesitz als früher? Die Gründe dafür sind vielfältig: Zum einen sind Start-ups häufig damit beschäftigt, ihr Produkt zu entwickeln und das Wachstum voranzutreiben. An der Börse wird eine solche Ausrichtung jedoch meist nicht gewürdigt – es zählen vielmehr die Quartalszahlen und die Profitabilität.
Warum das wichtig ist: Start-ups sind in der Frühphase häufig nicht profitabel, denn sie investieren viel Geld in ihr Produkt und ihr Wachstum. Ihre hohen Bewertungen basieren auf Erwartungen in der Zukunft. Denn wenn sie erfolgreich sind, können sie sich schnell zu einer führenden Kraft in ihrer Branche entwickeln.
Dazu kommen die umfangreichen Berichtspflichten für börsennotierte Unternehmen. Diese gefährden, besonders in frühen Phasen, den Wettbewerbsvorteil, der durch innovative Ideen oder Technologien entstehen kann. Auch Spekulationsattacken auf den Aktienkurs oder heimliche Übernahmeversuche könnten jungen Unternehmen großen Schaden zufügen. Ohne Börsennotierung bestehen diese Risiken nicht.
Ein weiterer Aspekt, der es heute erlaubt, länger in privater Hand zu bleiben, ist die Gesetzgebung. In den USA wurde beispielsweise die maximale Anzahl von Investoren, bevor neue Offenlegungsvorschriften in Kraft treten, deutlich angehoben. Facebook hätte nach heutigem Regelwerk somit noch etwas länger in Privatbesitz bleiben können.
Die genannten Aspekte führen dazu, dass die Venture-Capital-Branche massiv an Bedeutung gewinnt. Dies zeigt sich besonders deutlich daran, dass das in Start-ups investierte Kapital jährlich steigt. So flossen im vergangenen Jahr 643 Milliarden US-Dollar in über 30.000 junge Unternehmen. Zum Vergleich: 2012 waren es weniger als 60 Milliarden US-Dollar.
Börsengang als Exit-Option
Venture-Capital-Fonds halten ihre Beteiligungen in der Regel mindestens fünf Jahre, in denen sie ihre Portfoliounternehmen aktiv weiterentwickeln, bevor sie nach Exit-Optionen suchen. Neben dem Verkauf an ein anderes Unternehmen oder einen Private-Equity-Fonds gehört der Börsengang zu den gängigsten Exit-Optionen. Er verspricht eine gute Rendite für die Investoren des Fonds und bietet auch den Portfoliounternehmen diverse Vorteile:
In der Folge hilft ein Börsengang den jungen Unternehmen in der Regel dabei, noch konkurrenzfähiger gegenüber den etablierten Anbietern in ihrer Branche zu werden.
Venture-Capital-Fonds für Privatanleger
Privatanleger konnten bisher erst nach einem Börsengang von der Wertentwicklung dieser Unternehmen profitieren – also dann, wenn sie bereits eine rasante Wertsteigerung hinter sich hatten. Mit LIQID Venture ändert sich das.
LIQID Venture öffnet erfahrenen Privatanlegern den Zugang zu einem Portfolio aus kuratierten und systematisch diversifizierten Venture-Capital-Fonds. Ab 200.000 Euro können sie zu exklusiven Konditionen gemeinsam mit dem Smart Money investieren und profitieren dabei von der langjährigen Erfahrung unseres Partners VenCap, der seit den 1980er Jahren in erfolgreich in der Venture-Capital-Szene aktiv ist.