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Private Infrastructure: Nichts für private Anleger?

Private Infrastructure: Nichts für private Anleger?

Das Wichtigste in Kürze:

  • Infra­struktur­in­vesti­tionen sind mit Haltedauern von häufig über 20 Jahren verbunden. Deshalb sind sie gerade bei besonders langfristigen Anlegern, wie Versicherungen und Pensionskassen beliebt.
  • Private-Equity-Fonds, die in Unternehmen investieren, die Infrastruktur betreiben, vermarkten oder warten, stellen für Anleger mit einem kürzeren Anlagehorizont eine interessante Alternative dar.

Was ist Infrastruktur?

Infra­struktur­in­vesti­tionen sind Teil der Private Markets. Besonders langfristig orientierte Anleger, wie Pensionskassen und Versicherungen, setzen hier auf langfristige, planbare Erträge. Die Anlageklasse Infrastruktur umfasst Bau, Sanierung und Instandhaltung von öffentlicher Infrastruktur. Traditionell zählen dazu soziale Einrichtungen wie Krankenhäuser und Schulen, Gas- und Wasserversorgung, Verkehr wie Autobahnen und Flughäfen, aber auch Kraftwerke. Durch neue Technologien und Wirtschaftszweige verändert sich die zugrunde liegende Infrastruktur ständig. So wird aktuell beispielsweise sehr viel in digitale Infrastruktur wie Telekommunikation, Rechenzentren und Glasfaser investiert. Ein weiteres Trendthema sind Investitionen in erneuerbare Energien und auch private Gesundheits- und Bildungseinrichtungen.

Während klassische Infra­struktur­fonds sich auf das Halten und Verpachten von Infrastruktur, wie Straßen- und Versorgungsnetzen konzentrieren, gibt es inzwischen auch zahlreiche Private-Equity-Fonds, die Infra­struktur­unter­nehmen als attraktive Übernahmeziele identifiziert haben. Dabei geht es nicht um die Infrastruktur selbst, sondern um die Unternehmen, die diese betreiben, vermarkten oder auch fortlaufend warten. Im Vergleich zu klassischen Infra­struktur­in­vesti­tionen profitieren Private-Equity-Anleger von einer kürzeren Haltedauer. Während klassische Infra­struktur­investments oft auf 20 bis 25 Jahre angelegt sind, beträgt die Haltedauer eines Infra­struktur­unter­nehmens in einem Private-Equity-Fonds nur fünf bis sieben Jahre.

 

Infrastruktur ist krisenresistent 

Infra­struktur­investments waren in den letzten Jahren deutlich geringeren Wertschwankungen ausgesetzt als der globale Aktienmarkt. Hinzu kommt, dass die Renditen im Infra­struktur­bereich fast ausschließlich positiv waren. Nur in fünf Quartalen der letzten 15 Jahre erzielte die Anlageklasse eine negative Nettorendite. Die Erklärung hierfür ist einfach: Infrastruktur und damit verbundene Dienstleistungen unterliegen nur geringen bis keinen Nach­frage­schwankungen. Damit ist die Branche weitestgehend immun gegen Rezessionen.

 

Vierteljährliche Nettorendite von globalen Infrastruktur- und Aktien­investitionen4.7 Quartärliche Nettorendite von globalen Infrastruktur- und AktieninvestmentsQuellen: Infrastruktur: Preqin Quarterly Index; Aktien: MSCI World TR

Ein Blick auf die Netto­wert­entwicklung zeigt, dass mit Infrastruktur in den letzten Jahren eine bessere Wertentwicklung erzielt werden konnte als mit Aktien­investitionen. Seit 2008 haben sich Investitionen in Infrastruktur um mehr als das 3,5-fache im Wert gesteigert, während der globale Aktienmarkt nur um das 2-fache zulegte. Hinzu kommt natürlich der oben beschriebene, für Investoren wichtige Vorteil der deutlich geringeren Wertschwankungen. Investoren fällt es in der Regel leichter, an ihrer langfristigen Anlagestrategie festzuhalten, wenn ihr Portfolio weniger Schwankungen unterliegt.

 

Nettowertentwicklung von Infrastruktur- und Aktieninvestments4.8 Nettowertentwicklung von Infrastruktur- und AktieninvestmentsQuellen: Infrastruktur: Preqin Quarterly Index; Aktien: MSCI World TR

Für Anleger bedeutet eine Investition in Infrastruktur deshalb: Sie kann die Gesamt­portfolio­rendite erhöhen und die Wert­schwankungen im Portfolio reduzieren.

 

Wie investiert Private Equity in Infrastruktur?

Investitionen von Private-Equity-Managern in Infra­struktur­unternehmen geht zumeist eine klare Investment­these voraus. Der Private-Equity-Manager EQT eröffnete im Jahr 2020 bereits seinen fünften auf Infra­struktur­projekte spezialisierten Fonds. Das Infrastruktur-Team von EQT hat identifiziert, dass es in Deutschland und den Benelux-Ländern großen Bedarf am Aufbau von Glas­faser­infra­struktur gibt. Deshalb erwarb EQT in den vergangenen Jahren zahlreiche Glasfaser-Anbieter in ebendiesen Ländern.

Hierzu zählte unter anderem auch eine Investition in die Deutsche Glasfaser. Das Unternehmen ist der am schnellsten wachsende Anbieter von Glasfaser und zählt bereits 600.000 Privat-, sowie 5.000 Firmenkunden. Deutsche Glasfaser soll mit der Firma inexio, die sich im bestehenden Portfolio von EQT befindet, zusammengeführt werden. Die dadurch entstehenden Synergie­effekte sollen in den nächsten Jahren durch ein zusätzliches Investment von sieben Milliarden Euro potenziert werden. Damit trägt das Unternehmen dazu bei, den Plan der Bundesregierung bis 2025 flächendeckend Hoch­geschwin­digkeits­glas­faser­anschlüsse anzubieten, umzusetzen. Der Bedarf an Glas­faser­abdeckung ist dabei enorm. Deutschland zählt in Europa zu den Ländern mit der niedrigsten Abdeckung an Hoch­ge­schwindig­keits­internet­an­schlüssen.

Ein weiterer Private-Equity-Manager aus dem LIQID-Portfolio, RRJ, hat mit einem Investment in das Unternehmen Vantage Towers einen anderen Ansatz gewählt. Vantage Towers beitreibt die Mobil­funk­masten von Vodafone und stellt über 83.000 Masten in Europa bereit.

Deutschland liegt in Bezug auf die LTE-Abdeckung im europäischen Vergleich nach wie vor auf einem Rang im hinteren Mittelfeld hinter Irland und Weißrussland. Die Giga­bit­strategie der Bundesregierung hat das Ziel, bis 2030 in Deutschland flächendeckend Glas­faser­anschlüsse und Mobilfunk­abdeckung des neuesten Standards bereitzustellen.  

Der Markt für Funkmasten zeichnet sich durch geringe Nach­frage­vola­tilität und dadurch sehr gut planbare Umsatzströme aus. Ein beständiges organisches Wachstum führt zu einer kontinuierlichen Generierung von Kapitalflüssen.

Gut zu wissen:

Aufgrund der langen Laufzeit von Infrastrukturinvestitionen von 20 bis 25 Jahren, sind diese für private Anleger zumeist unattraktiv. Die Investition in Unternehmen, die Infrastruktur bereitstellen, bietet hier eine Zugangsalternative mit geringerer Mindesthaltedauer. Auch bei LIQID Private Equity zeichnen wir Zielfonds, die auch Investitionen in Infra­struktur­unternehmen tätigen. Damit erreichen wir in unserem Private-Equity-Portfolio eine zusätzliche Streuung und Zugang zu aussichtsreichen Renditen.

Hinweis: Investitionen in Private Equity richten sich nur an erfahrene Anleger, die in der Lage sind mindestens 200.000 Euro zu investieren. Vergangene Wertentwicklung ist kein Indikator für künftige Entwicklung.

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Lesedauer: 4 min.


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