Digitale Vermögensverwalter
Definition, Erklärung, Funktionalität
Zurück zum Glossar
Was ist digitale Vermögensverwaltung?
Digitale Vermögensverwalter sind eine Alternative zu Banken, Versicherern und anderen traditionellen Anbietern für die Geldanlage. In der Regel erfolgen Kontaktaufnahme und Kommunikation mit den Kunden über das Internet, manchmal auch telefonisch. Erfahren Sie hier die Vor- und Nachteile von digitalen Vermögensverwaltern, wie sie sich voneinander unterscheiden und ob es sich auch für Sie lohnt, sich an einen solchen Anbieter zu wenden.
Inhalt:
- Definition: Was ist ein digitaler Vermögensverwalter?
- Wie sich digitale Vermögensverwalter von Banken unterscheiden
- Wie sich digitale Vermögensverwalter voneinander unterscheiden
- Für welche Anleger digitale Vermögensverwalter geeignet sind
- Wie Anleger den passenden Anbieter wählen
- Zusammenfassung
Definition: Was ist ein digitaler Vermögensverwalter?
Einen Vermögensverwalter konnten sich früher nur wohlhabende Menschen leisten. Denn Kunden mussten mindestens 500.000 Euro oder noch höhere Summen mitbringen. Doch mittlerweile haben digitale Anbieter für eine kleine Revolution in der Branche gesorgt. Über das Internet bieten sie ihre Dienstleistung schon ab deutlich niedrigeren Beträgen an – und das in der Regel zu sehr attraktiven Konditionen.
Warum sie so günstig sein können? Die digitalen Vermögensverwalter halten ihre Kosten gering, indem sie den technologischen Fortschritt nutzen, um ihre Prozesse weitgehend zu automatisieren. Nicht nur die Depotführung und die Abwicklung der Transaktionen erfolgen weitgehend automatisiert, sondern auch die Anlageentscheidungen selbst werden oftmals bestimmten Regeln folgend vom Computer getroffen. (siehe Artikel algorithmisches investieren). Aufgrund dieser Technik-Affinität werden digitale Vermögensverwalter von den Medien häufig auch als Robo Advisor bezeichnet.
Digitale Vermögensverwalter investieren für Ihre Kunden an den Kapitalmärkten, also vor allem in Aktien und Anleihen. Oftmals setzen sie dabei auf kostengünstige ETFs (börsengehandelte Indexfonds). Interessenten können ihr Depot vom heimischen PC, vom Laptop, vom Tablet oder sogar vom Smartphone aus eröffnen. Ein persönlicher Kontakt ist nicht notwendig. Aufgrund dieser Technik-Affinität werden digitale Vermögensverwalter von den Medien häufig auch als Robo Advisor bezeichnet.
Wie sich digitale Vermögensverwalter von Banken unterscheiden
Von Banken, Versicherern und anderen traditionellen Anbietern unterscheiden sich digitale Vermögensverwalter dahingehend, dass sie keine Provisionen von den Produktanbietern bekommen, sondern lediglich von ihren Kunden bezahlt werden. Auf diese Weise sind die Robos – anders als die vorgenannten Anbieter – keinen Interessenkonflikten ausgesetzt: Es bringt ihnen keine Vorteile, ihren Kunden Produkte zu verkaufen. Ihr einziges Interesse ist es, deren Vermögen zu vermehren. Denn üblicherweise bemisst sich ihre Vergütung an der Höhe des verwalteten Kundenvermögens. Eine Mindestanlagedauer gibt es in der Regel nicht.
Wie sich digitale Vermögensverwalter voneinander unterscheiden
Trotz dieser Gemeinsamkeiten unterscheiden sich die digitalen Vermögensverwalter erheblich voneinander. Vor allem in Bezug auf das Produktangebot, die Performance, den Service und die Mindestanlagesumme ist die Bandbreite hoch. Bei einigen Robos geht es schon ab wenigen Euro los. Sie konzentrieren sich im Wesentlichen auf ein einziges Produkt und sind oft nur über das Internet erreichbar.
Am anderen Ende der Skala angesiedelt ist LIQID. Das Berliner Unternehmen bietet drei verschiedene Anlagestile in jeweils zehn unterschiedlichen Risikoklassen an und kann damit jedem Kunden ein maßgeschneidertes Angebot unterbreiten. In den Performance-Vergleichen des unabhängigen Rating-Instituts firstfive erreicht LIQID regelmäßig Spitzenplätze. Über die Vermögensverwaltung hinaus können Kunden mit LIQID auch in alternative Anlageklassen wie Private Equity und Venture Capital investieren. Abgerundet wird die LIQID-Palette durch ein attraktives Tages- und Festgeldangebot. Trotz dieses Leistungsumfangs zählt LIQID zu den günstigsten Anbietern. Dafür ist die Mindestanlagesumme mit 100.000 Euro je Kunde höher als bei anderen digitalen Anbietern.
Für welche Anleger digitale Vermögensverwaltung geeignet sind
Digitale Vermögensverwaltung eignet sich für Anleger, die sich nicht selbst um die Verwaltung ihres Vermögens kümmern möchten oder können und die sich bei Banken nicht gut aufgehoben fühlen. Nicht geeignet ist sie für Anleger, die ihre Anlageentscheidungen selbst treffen möchten. Bei der Geldanlage müssen Selbstentscheider allerdings viel Zeit investieren und sich mit Anlagestrategien und den Märkten beschäftigen.
Wie Anleger den passenden Anbieter wählen
Bei der Wahl des Anbieters kommt es auf die Bedürfnisse des Kunden an: Reicht ihm ein Produkt „von der Stange“ und legt er keinen Wert auf individuelle Betreuung, ist er mit einem Anbieter ohne große Auswahl und ohne besondere Serviceleistungen gut bedient. Kunden mit höheren Ansprüchen sollten sich dagegen an einen Anbieter wie LIQID wenden.
Zusammenfassung
Vermögensverwaltung ist dank der digitalen Anbieter ein Thema, das nicht mehr nur für die Hochvermögenden in Frage kommt, sondern im Prinzip für jeden, der Geld anlegen möchte – egal für welches Ziel und für welchen Zeitraum.