Warum Smart-Money-Anleger ruhiger schlafen

Die aktuelle Marktstimmung ist angespannt. Der Fear-and-Greed-Index steht auf dem Tiefpunkt: „Extreme Angst“. Neue Zollankündigungen der Trump-Administration haben eine kräftige Korrektur an den Aktienmärkten ausgelöst – die heftigste seit dem Corona-Crash.
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Doch nicht alle Anleger sind gleich stark betroffen. Während viele Privatanleger nervös auf ihre Depots blicken, bleiben institutionelle Investoren – das sogenannte Smart Money – bemerkenswert gelassen. Ihr Vorteil: ein systematischer, strategischer Ansatz, der Emotionen aus dem Entscheidungsprozess weitgehend verbannt.
Strategie schlägt Instinkt
Der Mythos vom rationalen Anleger – einst Idealbild wirtschaftswissenschaftlicher Modelle – hält der Realität nicht stand. Menschen handeln emotional, besonders in Krisen. Professionelle Anleger wissen das und setzen auf eine langfristige Anlagestrategie, die klar an Zielen und Risikotoleranz ausgerichtet ist.
Diese Strategie dient als Fundament für die gesamte Vermögensstruktur: Sie definiert die Allokation über verschiedene Anlageklassen und berücksichtigt Zeithorizont, Schwankungsbreite und Renditeerwartung. Nicht kurzfristige Impulse, sondern systematische Planung steuert das Handeln.
Diversifikation ist kein Zahlenspiel
Viele Privatanleger halten ein Depot mit zahlreichen Wertpapieren für ausreichend gestreut – ein Trugschluss. Wer etwa in mehrere ETFs investiert, die denselben Sektor oder dieselbe Region abbilden, schafft Klumpenrisiken statt Sicherheit.
Institutionelle Investoren analysieren stattdessen die Korrelationen zwischen Anlageklassen und entwickeln daraus robuste Portfolios. Starre Faustregeln – wie das klassische 60/40-Modell – reichen nicht mehr aus. Datenbasierte Diversifikation und aktives Risikomanagement sind heute Standard.
Anlageerfolg ist relativ
Was als Erfolg gilt, unterscheidet sich von Anleger zu Anleger. Für den einen steht Kapitalerhalt im Vordergrund, für den anderen maximale Rendite. Entscheidend ist, dass die Anlagestrategie mit den individuellen Zielen vereinbar bleibt – sonst drohen Abweichungen aus emotionalen Gründen, besonders in volatilen Phasen.
Private Markets: Stabilität jenseits der Börse
Ein zentrales Merkmal institutioneller Portfolios ist die signifikante Allokation in Private Markets – insbesondere in Private Equity. Laut UBS Global Family Office Report 2024 liegt deren Anteil dort bei 20 bis 30 Prozent.

Private Equity punktet nicht nur mit seinem langfristigen Renditepotenzial – durchschnittlich 14,8 Prozent pro Jahr über die letzten 20 Jahre –, sondern auch mit überdurchschnittlicher Krisenresistenz. Im selben Zeitraum erzielte der MSCI World im Schnitt 9,2 Prozent. Das beste Viertel der Private-Equity-Fonds lag sogar bei 23 Prozent pro Jahr – jeweils nach Kosten.

Widerstandsfähig in der Krise
Private-Equity-Investments unterliegen nicht der täglichen Bewertung an öffentlichen Märkten. Das schützt sie vor kurzfristiger Volatilität. In der Finanzkrise 2008/09 verloren Aktien fast 50 Prozent, Private Equity rund 30 Prozent. Die Erholung folgte schneller: drei statt fünf Jahre bis zum Vorkrisenniveau.

Fazit: Was Privatanleger lernen können
Die Prinzipien des Smart Money – strategisches Vorgehen, systematische Diversifikation, Offenheit für nicht börsennotierte Anlagen – lassen sich auch für Privatanleger anwenden. Wer langfristig denkt, diszipliniert vorgeht und Emotionen aus dem Anlageprozess heraushält, ist für Marktturbulenzen besser gewappnet.
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