So investieren die größten Family Offices der Welt

So investieren die größten Family Offices der Welt
08 June 2023
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Das Wichtigste in Kürze:

  • Globale Family Offices planen für 2023 einige der größten Portfolio-Umschichtungen seit Jahren.
  • Erhöht werden soll die Allokation vor allem in kurzlaufenden Anleihen hoher Bonität sowie in Aktien aus Schwellenländern und Europa.
  • Insgesamt legen Family Offices wieder mehr Wert auf aktives Management und hohe Diversifikation.
  • Als Hauptsorge nennen Family Offices geopolitische Konflikte. Sorgen um eine Rezession und eine Rückkehr der Inflation sind weniger ausgeprägt als im Vorjahr.

Ende Mai veröffentlichte die Schweizer Großbank UBS zum vierten Mal den „Global Family Office Report.“ Dafür wurden 230 der weltweit größten Family Offices mit einem Gesamtvermögen von knapp 500 Milliarden US-Dollar befragt, wie sie 2022 investiert haben und welche Umschichtungen sie für 2023 planen. Spannend ist dieser Report vor allem, da er zeigt, wie Smart-Money-Investoren auf aktuelle Herausforderungen und das veränderte Marktumfeld in Folge der Zinswende reagieren.

Abb. 1: So haben Family Offices 2022 investiert

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Quelle: LIQID, UBS Global Family Office Report 2023.

Welche Anpassungen planen Family Offices bei der Asset Allokation?

In einer Zeit, in der sich das Marktumfeld fundamental verändert hat, planen auch Family Offices einige der größten Umschichtungen der letzten Jahre. Auf der einen Seite stehen geopolitische Konflikte, wie der Russland-Ukraine-Krieg und das angespannte Verhältnis zwischen China und den USA. Diese wurden von Family Offices als größte Sorge für die nächsten Jahre genannt. Sorgen um eine Rezession und eine Rückkehr der Inflation sind dagegen weniger ausgeprägt als im Vorjahr.

Zugleich hat die Zinswende der Zentralbanken zu einer Neubewertung von Anlageklassen geführt und Investitionen in Anleihen deutlich attraktiver gemacht. Diese Entwicklung zeigt sich auch eindeutig in den geplanten Umschichtungen. Denn Anleihen erleben auch bei Family Offices ein Revival.

So plant mehr als ein Drittel der Family Offices (37 Prozent), die Allokation in Anleihen zu erhöhen. Interessant ist, dass sich die Investoren vor allem auf kurzlaufende Anleihen mit hoher Kreditqualität und entsprechend geringem Ausfallrisiko konzentrieren. Nur 10 Prozent der Befragten gaben dagegen an, in langlaufende Anleihen investieren zu wollen.

Innerhalb der Aktienallokation scheint es eine Verschiebung in Richtung „Rest der Welt” gegenüber den USA zu geben. Mehr als ein Viertel (26 Prozent) der Family Offices plant, die Investition in Westeuropa zu erhöhen und 31 Prozent gaben an, ihr Engagement in Asien ausbauen zu wollen. Insgesamt planen 44 Prozent eine Erhöhung von Aktien aus Industrieländern und 34 Prozent einen Zukauf von Schwellenländeraktien.

Innerhalb der alternativen Anlagen wird zukünftig noch breiter diversifiziert. Während es im Vorjahr bereits einen deutlichen Anstieg bei der Allokation von Hedgefonds gab (von 4 Prozent in 2021 auf 7 Prozent in 2022), sollen zukünftig auch Investitionen in Private Debt und Infrastruktur ausgebaut werden. Bei Private-Equity-Anlagen werden Fonds, Dachfonds und Sekundärmarktfonds gegenüber Direktanlagen bevorzugt. Mehr zum Private-Equity-Sekundärmarkt erfahren Sie in unserem aktuellen Smart-Letter-Artikel.

Abb. 2: Wesentliche Verschiebungen in der geplanten Allokation von Family Offices

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Quelle: LIQID, UBS Global Family Office Report 2023.

Insgesamt legen Family Offices wieder mehr Wert auf aktives Management – und zwar sowohl durch Managerselektion – also Fondsauswahl – als auch durch ein aktives Portfoliomanagement innerhalb der Anlageklassen. 35 Prozent der Befragten gaben an, zum Zweck der Diversifikation verstärkt auf Managerselektion und aktive Allokationsentscheidungen setzen zu wollen.

Was können sich Privatanleger davon abschauen?

Family Offices sind auf den Kapitalerhalt und langfristigen Vermögensaufbau spezialisiert – teilweise über Generationen hinweg. Sie investieren daher sehr breit diversifiziert und systematisch. Die im Report befragten Family Offices verwalten ein durchschnittliches Nettovermögen von 2,2 Milliarden US-Dollar, was in etwa dem Gesamtvermögen entspricht, das in LIQID Wealth investiert ist. Auch wenn einzelne Privatanleger deutlich weniger investieren, gibt es einige Impulse, die sich für sie aus den geplanten Umschichtungen ableiten lassen:

  • Diversifikation: Zurück in die Zukunft
    Durch die schmerzhaften Anpassungen im Vorjahr haben sich die Ertragserwartungen für einzelne Anlageklassen deutlich verbessert und vor allem die Korrelationseigenschaften wieder stärker eingestellt. Die Folge ist, dass Multi-Asset-Portfolios wie das klassische 60/40-Portfolio heute bessere Ertragserwartungen aufweisen als seit Jahren. Family Offices diversifizieren daher wieder stärker: über Hedgefonds, Sektoren, Geographien…und über Anleihen. Womit wir beim nächsten Punkt wären.

  • Anleihen: Die Renaissance einer Anlageklasse
    Die weltweit beliebteste Diversifizierungsstrategie unter Family Offices ist derzeit, hochwertige Anleihen mit kurzer Laufzeit zu kaufen. In diesem Segment lassen sich bei geringer Schwankung Erträge von drei bis fünf Prozent erzielen. Die höhere Allokation in relativ sichere Anleihen stellt eine der größten Umschichtungen dar und wird von Family Offices an erster Stelle bei der Frage nach Maßnahmen zur Verbesserung der Diversifikation genannt.

  • Aktives Management: Neue Spielregeln
    Ein Jahrzehnt des billigen Geldes hat dazu geführt, dass die Differenzierung unterdrückt wurde. „A rising tide lifts all boats" galt für viele Anlageklassen und bescherte auch opportunistischen Anlegern gute Renditen. Mit der Zinswende kehren nun die Risikoprämien zurück und aktive Manager können wieder besser ihre Stärken ausspielen. Das gilt für Fondsmanager ebenso wie für Vermögensverwalter. Family Offices reagieren durch mehr aktives Management, Fokus auf Managerselektion und im Fall von Private Equity durch weniger Direkt- und mehr Fondsanlagen.

  • Private Markets: Das Vertrauen ist ungebrochen
    Auch wenn die Allokation in Private-Equity-Direktanlagen zurückgeht: Das Vertrauen in Private Markets ist ungebrochen. Zwei Drittel (66 Prozent) der Family Offices glauben laut Umfrage, dass Illiquidität die Renditen steigert. Allerdings setzen Family Offices verstärkt auf Fonds, um von Expertise in unterschiedlichen Segmenten zu profitieren. Innerhalb der Private Markets wird die Diversifikation ausgebaut, was auch an Umschichtungen in Infrastruktur und Private Debt zu erkennen ist.

Was bedeuten die Entwicklungen für LIQID?

LIQID orientiert sich seit jeher an der Allokation der Family Offices. Die Anlageprinzipien der Smart-Money-Investoren sind Grundlage unserer Investitionsentscheidungen, denn wir investieren langfristig, systematisch und unabhängig. Anders als bei den wenigen Vermögensträgern der Family Offices versuchen wir allerdings, den individuellen Bedürfnissen zahlreicher Kunden gerecht zu werden. Das gelingt uns durch ein Produktuniversum, das sowohl traditionelle als auch alternative Anlagen beinhaltet.

 

Abb. 3: Familiy-Office-Allokation auf Basis des LIQID-Produktuniversums

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Quelle: LIQID.

Damit unsere Kunden auch mit ihren liquiden Mitteln kurzfristig von den gestiegenen Zinsen profitieren, werden wir ab diesem Monat unsere neue Strategie LIQID Income anbieten. Durch Anlagen in geldmarktnahe Instrumente und kurzlaufende, hochwertige Anleihen profitieren unsere Kunden damit von attraktiven Verzinsungen auf ihre Barmittel.

Im Bereich Private Markets haben Investoren mit der aktuellen Generation von LIQID Private Equity die Möglichkeit, in ein bestehendes Portfolio der führenden Private Equity-Fonds zu investieren. Für Neueinsteiger bietet das bevorstehende Final Closing die Möglichkeit, schnell mit dem Aufbau einer Private-Markets-Allokation zu beginnen. Eine Investition zum jetzigen Zeitpunkt hat für Investoren mehrere Vorteile: Neben einem bereits feststehenden Portfolio profitieren Investoren von schnellen Kapitalabrufen und vergleichsweise frühen Rückflüssen. Wie globale Family Offices investiert LIQID in ausgewählte Private-Equity-Fonds der weltweit besten Fondsmanager.

Hinweis: Investitionen in Private Equity richten sich nur an erfahrene Anleger, die in der Lage sind mindestens 200.000 Euro zu investieren. Vergangene Wertentwicklung ist kein Indikator für künftige Entwicklung.

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