Private Markets

Wie Family Offices ihr Portfolio aufbauen

LIQID Smart Letter

Oktober 2023

Das Wichtigste in Kürze:

  • In ihrer Anlage­strategie folgen Family Offices einigen wohl überlegten Prinzipien.
  • Family Offices beziehen alle Bereiche des Kapitalmarktes in ihre Anlage­strategie ein.
  • Die Private Markets, insbesondere Private Equity und Venture Capital, sind ein wichtiger Bestandteil der Asset­allo­ka­tion.
  • Durch diesen systematischen Ansatz können Family Offices für ihre Eigner hervorragende Ergebnisse erzielen.

Family Offices sind seit Jahren in der Lage, für Ihre Anleger außerordentliche Ergebnisse zu erzielen. Ein Schlüssel hierzu liegt in der Art und Weise, wie sie ihr Portfolio strukturieren. Wir wollen dem Ganzen auf den Grund gehen. Bereits in der letzten Ausgabe des Smart Letters haben wir über das Phänomen Family Office berichtet. Heute widmen wir uns der Asset­allo­ka­tion eines Family Offices. Wir erklären, welche Anlage­klassen in einem Family-Office-Portfolio vertreten sind, welche Smart-Money-Prinzipien ein Family Office anwendet und was das für private Anleger bedeutet.

 

Welchen Einfluss haben die Smart-Money-Prinzipien auf die Anlage­stra­te­gie eines Family Offices?

Die Smart-Money-Prinzipien sind der Kern der An­lage­stra­te­gie von professionellen Investoren. Sie zu befolgen bedeutet ein strukturiertes Vorgehen von der Planung einer Investition bis zum Tag der Veräußerung. In Bezug auf die Asset­allo­ka­tion gibt es einige zentrale Punkte, auf die Family Offices achten:

Individuelle Ziele: Die Anlage­strategie eines Family Office ist den individuellen Zielen seiner Eigner angepasst. Das bedeutet, dass Vermögens­eigner mit dem Team des Family Offices die genauen Ziele sorgfältig besprechen und dokumentieren, bevor die Strategie implementiert wird. Nur so kann sichergestellt werden, dass das Portfolio die Ri­si­ko­nei­gung, den Anlagehorizont und die angestrebte Rendite der Vermögens­eigner widerspiegeln kann.

Klare Anlage­strategie: Individuelle Ziele und Ri­si­ko­nei­gung legen die Grundlage für die An­lage­auf­teilung eines Family Offices, die man auch Strategische Asset Allokation (SAA) nennt. Diese umfasst die mittelfristige Aufteilung einer Anlage auf unterschiedliche Anlage­klassen über den geplanten Anlage­horizont. Die Anlage­stra­te­gie ist der zentrale Treiber des Erfolgs der Anlage. Die richtige Kombination von Anlage­klassen sorgt dafür, dass ein Portfolio genau die Ziele eines Anlegers abbilden kann.

Geprüfte Bausteine: Auch für Family Offices ist eine Strategie nur so gut wie die verwendeten Bestandteile. Die Auswahl der besten Produkte, also Fonds auf der liquiden Seite und der besten Manager auf der il­li­qui­den Seite, sind ein wichtiger Bestandteil des In­vest­ment­pro­zesses.

Sys­te­ma­tische Di­ver­si­fi­ka­tion: Die Streuung einer Anlage über Sektoren, Regionen, Strategien und Anlageklassen kann Risiken in einem Portfolio reduzieren und gleichzeitig die erwartete Rendite erhöhen. Dabei gilt zu beachten, dass eine professionelle Di­ver­si­fi­ka­tion nicht nur breit, sondern auch systematisch ist: Verschiedene Un­ter­an­la­ge­klassen reagieren unterschiedlich auf dieselben Entwicklungen in Wirtschaft und Politik. Nur wenn ein Portfolio aus Un­ter­an­la­ge­klassen besteht, deren wechselseitige Beziehung, auch Korrelation genannt, perfekt aufeinander abgestimmt ist, werden die Vorteile der Di­ver­si­fi­kation maximiert.

 

Wie sieht die Assetallokation eines Family Offices aus?

Die An­la­ge­stra­tegie eines Family Offices ist ein Eckpfeiler seines Erfolgs. Die Strategie zielt darauf ab, die Anlagen über verschiedene Anlage­klassen zu diversifizieren, von denen jede ein anderes Risiko-Rendite-Profil aufweist und zur Ge­samt­per­for­mance und Widerstandsfähigkeit des Portfolios beiträgt. Unter diesen Anlage­klassen spielen alternative Anlagen eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Di­ver­si­fi­ka­tion und der Schaffung eines einzigartigen Mehrwerts in Family-Office-Portfolios.

Hinsichtlich der tatsächlichen Aufteilung des Vermögens auf die einzelnen Anlage­klassen bestehen zwischen den Family Offices erhebliche Unterschiede. Allen gemeinsam ist, dass sich der gesamte Kapitalmarkt in der Asset­allo­ka­tion eines Family Offices widerspiegelt. Das bedeutet auch, dass Family Offices einen großen Teil ihres Portfolios in An­la­ge­klassen investieren, die Privatanlegern normalerweise nicht zugänglich sind. Wie bereits erwähnt, können Family Offices mit diesen An­la­ge­klassen höhere Renditen erzielen als Privatanleger.

Studien konnten bisher keine “wahre” Family-Office-Allokation identifizieren. Die Grundsätze bei der Ver­mögens­auf­teilung sind allerdings bei allen ähnlich. Neben einem traditionellen Teil, der sich aus Aktien, Anleihen und Barvermögen zusammensetzt, ist ein großer Teil des Portfolios für die Investition in alternative Anlage­klassen reserviert. Zu diesen gehören herkömmliche Private-Markets-Anlageklassen, wie Private Equity, Venture Capital und Private Real Estate, aber auch exotischere Investitionen in Private Debt, den Kunstmarkt oder Infrastruktur.

Eine breite Analyse des An­la­ge­ver­hal­tens von Family Offices stellt der Global Family Office Report der Schweizer Privatbank UBS dar. In dieser Studie befragt die Bank eine Vielzahl von Family Offices weltweit zu aktuellen Trends im Markt und zu ihrer spezifischen An­la­ge­stra­te­gie. Ein Kernstück des Reports stellt die aggregierte An­la­ge­auf­teilung über die Portfolios der 230 teilnehmenden Family Offices dar. Laut der UBS sind also etwa 55 Prozent des Portfolios reserviert für Anlagen in traditionellen An­la­ge­klassen. Die restlichen 45 Prozent stehen für Investitionen in alternative An­la­ge­klassen und die Private Markets bereit. 

Die Assetallokation von Family Offices (2022)

3.15 Assetallokation von Family Offices – 2022
Quelle: Global Family Office Report 2023, UBS.

Innerhalb der alternativen An­la­ge­klassen stellen Private Equity (also Buyout und Venture Capital) mit etwa 19 Prozent den wichtigsten Baustein dar. Auf Platz zwei befinden sich Anlagen in Private Real Estate (etwa 13 Prozent). Ein wichtiger Trend innerhalb der alternativen An­la­ge­klassen ist in diesem Jahr innerhalb des Bereiches Private Equity zu beobachten gewesen: Family Offices setzen vermehrt auf Investitionen in Private-Equity-Fonds und weniger auf direkte Beteiligungen an privaten Unternehmen. Der Grund hierfür liegt in der höheren Di­ver­si­fi­ka­tion, die ein Fondsinvestment gegenüber einem Einzelinvestment aufweist, sowie in der größeren Effizienz von Top-Fondsmanagern.

Gut zu wissen: Mit einer Kombination aus LIQID Wealth Management und den Produkten von LIQID Private Markets können Sie einen Großteil der An­la­ge­stra­tegie der größten Family Offices replizieren. So investieren Sie genauso wie und gemeinsam mit einigen der besten Family Offices weltweit.

Hinweis: Investitionen in Private Equity oder Venture Capital richten sich nur an erfahrene Anleger, die in der Lage sind, mindestens 200.000 Euro zu investieren. Vergangene Wertentwicklung ist kein Indikator für künftige Entwicklung.