Glossar
31 October 2025
6 Min.
Svea Sturm
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Smart Money

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Begriff Smart Money bezeichnet das Kapital, das von institutionellen und sehr erfahrenen Anlegern wie Hedgefonds, Pensionsfonds oder Family Offices investiert wird. 
  • Smart-Money-Investoren nutzen datengestützte, langfristige Strategien und haben oft Zugang zu exklusiven Anlageklassen wie Private Equity, Venture Capital oder Private Debt.
  • Ihr Vorgehen ist in der Regel rational und diszipliniert. Es steht im Gegensatz zum sogenannten „Dumb Money“, das oft von Emotionen, kurzfristigen Markttrends und unvollständigen Informationen geleitet wird.

An den Finanzmärkten wird oft zwischen zwei grundlegenden Anlegergruppen unterschieden: den gut informierten, strategisch agierenden Profis und den weniger erfahrenen Privatanlegern. Der Begriff „Smart Money“ beschreibt das Kapital der ersten Gruppe. Doch was genau verbirgt sich dahinter, welche Strategien verfolgen diese Investoren und welche Vorteile haben sie dadurch? Dieser Artikel liefert eine fundierte Erklärung.

Definition

Im Finanzjargon bezieht sich Smart Money (deutsch: „schlaues Geld“) auf das Kapital, das von professionellen, erfahrenen und institutionellen Anlegern verwaltet und investiert wird. Diese Gruppe umfasst typischerweise Pensionsfonds, Versicherungsgesellschaften, Stiftungen und Family Offices. Der Begriff impliziert, dass diese Investoren aufgrund ihres Zugangs zu besseren Informationen, tiefgehenden Analysen und disziplinierten Entscheidungsprozessen einen Wissensvorsprung gegenüber dem breiten Markt haben.

Die Handlungen von Smart-Money-Investoren werden von Marktbeobachtern genau verfolgt, da ihre Kapitalbewegungen als Indikator für zukünftige Marktentwicklungen gelten können. Ihre Strategien sind in der Regel langfristig ausgerichtet, basieren auf fundamentalen Daten und zielen darauf ab, systematisch und emotionslos Marktchancen zu nutzen.

Der Gegenpol: Was versteht man unter „Dumb Money“?

Das Gegenstück zu Smart Money ist das sogenannte „Dumb Money“ (deutsch: „dummes Geld“). Dieser Begriff, der oft als abwertend empfunden wird, beschreibt das Kapital von weniger informierten oder unerfahrenen Privatanlegern. Diese Gruppe neigt dazu, ihre Anlageentscheidungen auf der Grundlage von Emotionen wie Gier und Angst, unvollständigen Informationen oder kurzfristigen Medientrends zu treffen.

Während Smart Money oft antizyklisch handelt, also kauft, wenn die Kurse niedrig sind, und verkauft, wenn sie hoch sind, neigen Dumb-Money-Anleger dazu, prozyklisch zu agieren. Sie steigen häufig erst in einen Markt ein, wenn dieser bereits stark gestiegen ist (aus Angst, etwas zu verpassen), und verkaufen panisch bei Kursverlusten. Dieses Verhalten kann zu suboptimalen Anlageergebnissen führen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese Begriffe Marktdynamiken beschreiben und keine qualitative Bewertung einzelner Personen darstellen.

Wer sind die Smart-Money-Investoren am Finanzmarkt?

Als Smart Money gelten Akteure, die große Kapitalvolumina verwalten und über professionelle Analysekapazitäten verfügen. Dazu zählen vor allem:

Institutionelle Investoren: Pensionsfonds, Stiftungen, Versicherungen und Staatsfonds, die riesige Summen im Auftrag ihrer Mitglieder oder Begünstigten anlegen.

Family Offices: Private Vermögensverwaltungen, die das Kapital sehr vermögender Familien managen und oft Zugang zu exklusiven, nicht-öffentlichen Investments haben.

Erfahrene Einzelinvestoren: In seltenen Fällen werden auch legendäre Einzelinvestoren, die über Jahrzehnte hinweg den Markt übertroffen haben, als Smart Money bezeichnet.

Mehr Einblicke von echten Smart-Money-Profis gefällig? Im Investment-Podcast „That’s Smart Money“ sprechen LIQID Gründer und CEO Christian Schneider-Sickert und Investment-Experte Florian Adomeit mit den Köpfen hinter großen Vermögen – von Family Offices bis hin zu Venture-Capital-Managern. Jetzt reinhören und erfahren, wie Smart Money wirklich denkt.

Ein prominentes Beispiel für einen Smart-Money-Investor ist Warren Buffett. Mit seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway verfolgt er eine disziplinierte Value-Investing-Strategie. Er investiert langfristig in Unternehmen, die er nach eingehender Analyse für unterbewertet hält. Sein rationales, faktenbasiertes und geduldiges Vorgehen ist sinnbildlich für die Philosophie des Smart Money. Laut dem US-Magazin Forbes zählt er seit Jahrzehnten zu den reichsten Menschen der Welt, was den Erfolg seiner Strategie untermauert.

Die strategischen Vorteile von Smart Money

Professionelle Investoren verfügen über mehrere entscheidende Vorteile, die ihre Anlageentscheidungen fundierter machen:

  • Informationsvorsprung: Sie haben Zugang zu tiefgehenden Analysen, Research-Berichten und oft auch zu exklusiven Informationen, die der Öffentlichkeit nicht zur Verfügung stehen.
  • Ressourcen und Expertise: Große Teams von Analysten, Ökonomen und Branchenexperten unterstützen die Entscheidungsprozesse.
  • Langfristiger Horizont: Im Gegensatz zu Privatanlegern, die oft kurzfristig agieren, können institutionelle Investoren über Zyklen hinweg denken und investieren, ohne von täglichen Marktschwankungen in Panik versetzt zu werden.
  • Kapitalvolumen: Ihre Größe ermöglicht es ihnen, Marktentwicklungen zu beeinflussen und zu günstigeren Konditionen zu handeln.
  • Emotionale Disziplin: Ihre Entscheidungen basieren auf Modellen und klaren Regeln, was emotionale Fehlentscheidungen minimiert.

In welche Anlageklassen investiert Smart Money?

Smart-Money-Investoren diversifizieren ihre Portfolios breit und setzen dabei nicht nur auf börsengehandelte Aktien und Anleihen. Ein wesentlicher Teil ihrer Strategie ist die Allokation in alternative, illiquide Anlageklassen, die höhere Renditepotenziale bieten können.

Private Equity

Private Equity (privates Beteiligungskapital) umfasst Investitionen in nicht börsennotierte Unternehmen. Investoren erwerben Unternehmensanteile mit dem Ziel, durch operative Verbesserungen, strategische Neuausrichtungen oder Expansionen den Wert des Unternehmens langfristig zu steigern. Historisch betrachtet hat Private Equity in 15 der letzten 20 Jahre eine höhere Rendite als globale Aktien erzielt. Während ein globales Aktienportfolio im Durchschnitt rund 8,9 Prozent pro Jahr erbrachte, lag die Rendite von Private Equity bei etwa 14,3 Prozent pro Jahr.¹

Venture Capital

Venture Capital (Wagniskapital) ist eine Unterform von Private Equity und konzentriert sich auf die Finanzierung von jungen, innovativen Unternehmen (Start-ups) mit hohem Wachstumspotenzial. Diese Investments sind risikoreicher, bieten aber im Erfolgsfall die Chance auf überdurchschnittlich hohe Renditen. Viele der heute weltweit führenden Technologieunternehmen wurden einst mit Venture Capital finanziert.

Hedgefonds

Entgegen ihres oft spekulativen Rufs dienen Hedgefonds primär der Risikoabsicherung (englisch: „to hedge“). Sie nutzen komplexe Strategien wie Leerverkäufe, Hebelwirkung (Leverage) und Derivate, um von Marktineffizienzen zu profitieren und Portfolios gegen Kursverluste abzusichern. Ihre Flexibilität ermöglicht es ihnen, in steigenden wie auch in fallenden Märkten positive Renditen zu erzielen.

Können Privatanleger die Strategien von Smart Money nutzen?

Traditionell waren die Anlagewelten des Smart Money aufgrund hoher Mindestanlagesummen (oft im Millionenbereich) und regulatorischer Hürden für Privatanleger unzugänglich. Die Investition in Private Equity, Venture Capital oder Hedgefonds war ausschließlich institutionellen Akteuren und Ultra-High-Net-Worth-Individuals vorbehalten.

In den letzten Jahren hat sich dieser Zugang jedoch zunehmend demokratisiert. Digitale Vermögensverwalter und spezialisierte Plattformen ermöglichen es nun auch qualifizierten Privatanlegern, in diese Anlageklassen zu investieren. Durch die Bündelung von Kapital in Dachfonds oder sogenannte ELTIFs (European Long-Term Investment Funds) können die Mindestanlagesummen signifikant gesenkt werden. So wird es auch für vermögende Privatpersonen möglich, ihr Portfolio nach dem Vorbild professioneller Investoren zu diversifizieren und von den Renditechancen alternativer Anlagen zu profitieren.

Investieren wie das Smart Money mit LIQID

LIQIDs Investmentansatz orientiert sich konsequent an den Strategien führender Family Offices, also genau jenen Institutionen, die typischerweise dem Smart Money zugerechnet werden. Durch die Digitalisierung und Bündelung von Expertise und Infrastruktur macht LIQID diese professionellen Anlagemethoden nun auch für Privatanleger zugänglich und das zu einem Bruchteil der bislang üblichen Mindestinvestments.

LIQID Kunden profitieren von denselben Allokationsprinzipien, Produkten und Konditionen wie institutionelle Anleger – sie investieren nicht nur wie, sondern gemeinsam mit dem Smart Money. Zur Auswahl stehen verschiedene modulare Anlagelösungen:

Diese können flexibel kombiniert oder einzeln genutzt werden. Aus regulatorischen Gründen stehen LIQID Private Equity PRO und LIQID Venture PRO derzeit nur erfahrenen Anlegern ab 200.000 Euro zur Verfügung. Das LIQID Geldmarkt- und Kapitalmarkt-Portfolio sind bereits ab 100.000 Euro investierbar. Mit LIQID Private Equity NXT ist eine Beteiligung an Private Equity sogar ab 10.000 Euro mit monatlichem Sparplan oder ab 20.000 Euro als Einmalanlage möglich.

Zusammenfassung

Smart Money steht für einen disziplinierten, analytischen und langfristigen Investmentansatz, der von den erfahrensten Akteuren am Finanzmarkt praktiziert wird. Ihr Erfolg basiert auf einem Informations- und Ressourcenvorsprung sowie dem Zugang zu exklusiven Anlageklassen jenseits der öffentlichen Börsen. Das Verständnis ihrer Strategien bietet wertvolle Einblicke in die Funktionsweise der Kapitalmärkte. Dank moderner Anlagelösungen wird es für immer mehr Privatanleger möglich, diese professionellen Prinzipien auch für den eigenen Vermögensaufbau zu nutzen.

¹ Quelle: Deutsche Aktien: DAX (Bloomberg), Globale Aktien: MSCI World TR (Bloomberg), Private Equity: Preqin Buyout Quarterly Index, Zeitraum: 31.03.2005 bis 31.03.2025. Historische Wertentwicklungen sind kein Indikator für die zukünftige Wert­ent­wick­lung. Bitte beachten Sie unsere Risikohinweise.

Svea Sturm

Investment Analyst, Investment Product und Marketing, LIQID

Svea ist Investment Analystin in der Schnittstelle zwischen den Investment und Marketing Teams. Sie erstellt Marktanalysen über Kapitalmärkte und Private Markets für interne und externe Kommunikation. Dabei fokussiert sie sich vor allem auf die Erstellung von kundenfokussiertem Content.

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