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Smart Money
Was ist smart money und was ist dumb money?
Als smart money wird im Finanzjargon Geld bezeichnet, das von klugen, erfahrenen Investoren kommt. Als dumb money hingegen gilt Geld, das unerfahrene und meist impulsive Kleinanleger investieren. Gemeint ist damit: In der Hand des klugen Profis erwirtschaftet Geld am Kapitalmarkt auf Dauer deutlich mehr Profit als in der Hand des mäßig informierten Privatanlegers.
Der Gedanke dahinter: Profis überlassen am Kapitalmarkt nichts dem Zufall. Vor jedem Investment erstellen sie intensive Recherchen und Analysen, die ihnen als Grundlage für ihre Entscheidungen dienen. Zudem haben Sie Zugang zu Anlageklassen, die Privatanlegern verborgen bleiben. In der Summe zahlt sich das in Form einer höheren Rendite aus. Privatanleger dagegen haben oftmals keine besonderen Börsenkenntnisse. Sie verlassen sich bei ihren Entscheidungen oftmals auf ihr Bauchgefühl, auf „heißt Tipps“, die sie irgendwo aufgeschnappt haben oder ihren Bankberater, der ihnen aber meist nur teure, schlechte Produkte andrehen möchte. Logische Konsequenz: Am Ende erzielen sie deutlich schwächere Renditen als die Profis.
Die Profis stehen also für das smart money, das „schlaue Geld“; die Privatanleger dagegen – wenig schmeichelhaft – für dumb money – also für das „dumme Geld“.
Wer sind die Profis an der Börse?
Als Profis werden an der Börse institutionelle Anleger wie zum Beispiel Pensionsfonds, Stiftungen oder Lebensversicherungen bezeichnet, die sehr hohe Summen investieren. Als Profis gelten zudem die Experten von Privatbanken, Vermögensverwaltern oder Family Offices, die das Kapital von sehr vermögenden privaten Investoren anlegen. Natürlich zählen zu den Börsenprofis auch Finanzmarkt- und Aktienanalysten, Broker, Händler, Makler oder auch Journalisten, die sich mit der Materie besonders gut auskennen. In ihren Händen befindet sich das smart money. Denn sie verstehen es ihr Geld oder das Geld ihrer Kunden gewinnbringend anzulegen.
Der bekannteste Börsenprofi überhaupt dürfte der amerikanische Investor Warren Buffett sein, dessen Vermögen auf rund 75 Milliarden Euro geschätzt wird. Laut der US-amerikanischen Zeitschrift Forbes ist er damit der drittreichste Mensch der Erde. Sein Vermögen verdankt er der von ihm aufgebauten Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway, dessen größter Aktionär er selbst ist. Buffett investiert überwiegend in Unternehmen, die er für unterbewertet hält und behält seine erworbenen Anteile in der Regel über sehr lange Zeiträume. Seine Erfahrung und sein Gespür für gute Investment-Gelegenheiten sind legendär. Der Name Warren Buffett steht also gewissermaßen sinnbildlich für smart money.
Warum sind Profis an der Börse im Vorteil?
Viele Sparer trauen sich nicht an die Kapitalmärkte, weil sie glauben, keine Chance gegen die Profis zu haben. Denn Profis würden über Insiderinformationen verfügen und sich dadurch auf Kosten der Privatanleger bereichern.
Diese Ängste sind total übertrieben. Zwar kommt es tatsächlich immer wieder vor, dass die Kurse von bestimmten Wertpapieren plötzlich ohne erkennbaren Grund stark steigen oder fallen. Erst einige Zeit später werden dann Nachrichten publik, welche die Kursausschläge rechtfertigen:
Beispiel 1: Der Kurs einer Aktie steigt plötzlich stark. Später wird bekannt, dass das Unternehmen von einem Konkurrenten aufgekauft wird.
Beispiel 2: Der Kurs einer Aktie bricht ein. Später veröffentlicht das Unternehmen eine Gewinnwarnung – es rechnet also mit einem überraschend starken Gewinneinbruch.
Offensichtlich ist in beiden Fällen: Hier haben Akteure ihr Insiderwissen ausgenutzt, um daran an der Börse zu verdienen – zu Lasten aller anderen Anleger. Ein solches Vorgehen ist allerdings illegal. Die Finanzaufsicht BaFin geht jedem Verdacht nach. Den Tätern drohen harte Strafen.
Solche Fälle sind spektakulär, die Regel sind sie aber nicht an der Börse. Bei den allermeisten Börsengeschäften geht es mit rechten Dingen zu. Dennoch haben Sparer, die meinen keine Chance gegen die Profis zu haben, nicht ganz unrecht. Denn Profis verfügen meist über deutlich mehr Erfahrung und Wissen, sowie über legale Insiderinformationen. Sie nutzen zudem neben Aktien, Anleihen und Fonds auch Finanzinstrumente, die für Kleinanleger nicht oder nur schwer zugänglich sind. Auf diese Weise verschaffen sie sich auf zulässige Weise Vorteile gegenüber Privatanlegern. Sie sind also die Herren über das smart money.
Auf welche Finanzinstrumente setzen die Profis?
Institutionelle Investoren und Großanleger investieren ihr smart money gern in alternative Anlageklassen wie Private Equity, Private Equity Real Estate und Hedgefonds.
Um alternative Anlagen handelt es sich deshalb, weil sie nicht wie Aktien, Anleihen oder Fonds an der Börse gehandelt werden, sondern nur einem bestimmten Personenkreis zugänglich sind. Denn die Mindestanlagesummen für alternative Anlageklassen sind sehr hoch.
Private Equity
Bei Private Equity handelt es sich um private Beteiligungen an Unternehmen mit viel Potenzial, die nicht an der Börse notiert sind. Historisch hat Private Equity den Aktienmarkt klar geschlagen: Seit 2003 erzielten Anleger mit Private Equity im Schnitt pro Jahr gut 6 Prozent mehr Rendite als mit dem weltweiten Aktienindex MSCI World. Für die Zukunft erwarten Experten ebenfalls deutliche Überrenditen mit Private Equity, auch wenn sie nicht mehr ganz so hoch ausfallen dürften, wie in der Vergangenheit.
In der Regel müssen Anleger mehrere Millionen Euro mitbringen, um in diese alternative Anlageklasse investieren zu können. Der besondere Reiz von Private Equity ist neben der Aussicht auf attraktive Renditen ihre unternehmerische Ausrichtung: Private-Equity-Fonds nehmen selbst aktiv Veränderungen in den Firmen vor, an denen sie sich beteiligen. Ihr Ziel: Die Unternehmen dadurch verbessern und profitabler machen.
Real Estate
Bei der alternativen Anlageklasse Real Estate wiederum handelt es sich um unternehmerische Immobilienbeteiligungen. Diese haben mit offenen Immobilienfonds oder anderen Immobilienangeboten für Privatanleger nichts gemein. Vielmehr gehen Real-Estate-Fonds beim Erwerb von Immobilien genauso vor wie Private-Equity-Fonds: Sie erwerben Häuser, Wohnungen und Gewerbegebäude mit hohem Wertsteigerungspotenzial. Durch gezielte Maßnahmen setzen sie dieses Potenzial um und schaffen so einem Mehrwert für die Anleger.
Auch für Real Estate sind die Einstiegshürden sehr hoch: Von Investoren wird üblicherweise verlangt, dass sie mehrere Millionen Euro mitbringen. Im Gegenzug winken den Investoren auch bei dieser Anlageklasse sehr attraktive Renditen.
Hedgefonds
Auch Hedgefonds zählen zu den alternativen Anlageklassen. Diese leiden in der breiten Bevölkerung unter einem negativen Ruf: Hedgefonds gelten als intransparent, riskant und hochspekulativ. Dabei sind Hedgefonds eigentlich genau das Gegenteil: Sie dienen Profis dazu, Risiken abzufedern. To hedge bedeutet im Englischen nämlich sich absichern. Dies geschieht wiederum über Methoden, die vielen Privatanlegern zu Unrecht suspekt erscheinen. So setzen Hedgefonds beispielsweise Leerverkäufe ein, um sich gegen Kursverluste abzusichern. Bei Leerverkäufen verkauft ein Anleger Wertpapiere, die er gar nicht im Bestand hat und leiht sich diese stattdessen. Fällt der Kurs des Wertpapiers, kauft er dieses später zurück. Die Differenz ist sein Gewinn. Dies kann eine wirkungsvolle Absicherungsmaßnahme sein, die am Ende die Gesamtrendite eines Portfolios erhöht. Doch Leerverkäufe sind nur eine von vielen möglichen Strategien von Hedgefonds.
Vom Prinzip her funktionieren Hedgefonds ähnlich wie klassische Investmentfonds: Sie sammeln das Geld von Anlegern ein und investieren es. Hedgefonds sind jedoch weniger stark reguliert als Investmentfonds und können daher auch riskantere Strategien verfolgen. Zudem gibt es bei Hedgefonds, anders als bei Investmentfonds, hohe Mindestlaufzeiten. Das führt dazu, dass sie das Kapital der Anleger längerfristig anlegen können. Und das wirkt sich oftmals positiv auf die Rendite aus.
Können Privatanleger aus ihrem Kapital ebenfalls smart money machen?
Ja. Auch Privatanleger können das schlaue Geld für sich arbeiten lassen. Der erste Schritt dahin ist es, die Scheu vor dem Kapitalmarkt abzulegen. Privatanleger, die ihr Geld breit gefächert an den internationalen Aktienmärkten investiert haben, konnten damit über die vergangenen Jahrzehnte im Schnitt Jahresrenditen von 7 bis 8 Prozent erwirtschaften. Allerdings mussten sie immer wieder auch größere Schwankungen in Kauf nehmen, die sich manchmal über viele Jahre hingezogen haben. Solche Kurskapriolen sind das Wesen der Börse. Sie wird es immer geben.
Anleger brauchen an der Börse also einen langen Atem. Wer den Schritt an den Kapitalmarkt wagt, darf sich in Deutschland bereits zu einer kleinen Minderheit zählen. Nur rund 15 Prozent der Bundesbürger besitzen Aktien oder Aktienfonds. Gut geeignete Instrumente für Privatanleger sind börsengehandelte Indexfonds (ETFs). Diese bilden kostengünstig viele Indizes ab, auch den weltweiten Aktienmarkt.
Privatanleger, die sich darum nicht selbst kümmern möchten, können die Auswahl der Fonds auch Profis anvertrauen. Hierfür eignen sich zum Beispiel digitale Vermögensverwalter. Diese bieten ihre Dienste sehr kostengünstig an. Die besten von ihnen schaffen es überdies, den Marktdurchschnitt dauerhaft zu schlagen. Einige von ihnen setzen hierfür zum Teil auch alternative Anlageklassen wir Hedgefonds ein.
Doch auch alternative Anlageklassen wie Private Equity und Real Estate sind für Privatanleger heute zugänglich. Allerdings halten nicht alle Angebote das was sie versprechen. Anleger sollten die Anbieter also sehr genau prüfen und vergleichen, bevor sie sich entscheiden. Wichtig ist bei diesen beiden alternativen Anlageklassen insbesondere, dass die Kosten im Rahmen bleiben und dass auch tatsächlich in die besten und renommiertesten Fonds investiert wird. Denn anders als bei Aktienfonds ist bei Private Equity und Real Estate die Performance der Vergangenheit ein sehr zuverlässiger Indikator für künftige Erfolge.
Das smart money liegt also praktisch auf der Straße. Auch für Privatanleger. Sie müssen sich nur trauen, zuzugreifen.