Venture Capital & Private Equity: Unterschiede erklärt

Erfahren Sie die wichtigsten Unterschiede zwischen Private Equity und Venture Capital und welche Finanzierungsform zu Ihrem Unternehmen passt.
04 September 2025
5 Min
LIQID
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Das Wichtigste in Kürze

  • Private Equity investiert in etablierte, oft profitable Unternehmen und zielt auf Wertsteigerung durch operative Verbesserungen und Restrukturierungen.
  • Venture Capital finanziert junge Start-ups mit hohem Innovationspotenzial, aber auch einem höheren Ausfallrisiko.
  • Mit LIQID Private Markets erhalten Anleger Zugang zu exklusiven Strategien, die sonst institutionellen Investoren vorbehalten waren – professionell kuratiert, diversifiziert und digital verfügbar.

Wussten Sie, dass Venture Capital die Geburtsstunde von Unternehmen wie Airbnb, Spotify oder OpenAI ermöglicht hat, während Private Equity Konzerne wie Birkenstock oder Hugo Boss restrukturiert und neu ausgerichtet hat?

Beide Anlageklassen investieren abseits der Börse, verfolgen aber völlig unterschiedliche Strategien. Um die Unterschiede zwischen Private Equity und Venture Capital zu verstehen, ist eine klare Abgrenzung beider Anlageklassen notwendig. 

Quelle: LIQID.

Was ist Private Equity? 

Private Equity bezeichnet Investitionen in etablierte, reife Unternehmen, die häufig bereits stabile Cashflows erwirtschaften. Private-Equity-Fonds sammeln Kapital von institutionellen Investoren und vermögenden Privatpersonen, um Mehrheitsbeteiligungen an solchen Unternehmen zu erwerben.

Das Ziel: Steigerung des Unternehmenswert über mehrere Jahre, oft durch

  • operative Verbesserungen,
  • strategische Neuausrichtungen,
  • Kostensenkungsprogramme,
  • und finanzielle Restrukturierungen.

Eine zentrale Strategie ist der Leveraged Buy-out (LBO). Dabei wird die Übernahme eines Unternehmens maßgeblich mit Fremdkapital finanziert. Der Fremdkapitalhebel erhöht die potenzielle Rendite, birgt aber auch Risiken, sollte das Unternehmen die Schulden nicht bedienen können.

Vorteile von Private Equity:

  • Zugang zu reifen Unternehmen mit nachweisbaren Geschäftsmodellen
  • Aktive Steuerung und Einflussnahme durch Investoren
  • Potenzial für stabile und attraktive Renditen

Nachteile von Private Equity:

  • Hoher Kapitalbedarf für Investoren
  • Längere Kapitalbindung (typisch 7–10 Jahre)
  • Abhängigkeit vom Erfolg der Restrukturierung

Was ist Venture Capital? 

Venture Capital, im Deutschen auch Wagniskapital, ist ein Teilbereich des Private Equity. Es konzentriert sich auf die Finanzierung von Start-ups und jungen Unternehmen in der Gründungs- oder frühen Wachstumsphase. Diese Unternehmen zeichnen sich durch ein hohes Innovations- und Wachstumspotenzial aus, verfügen jedoch selten über etablierte Umsätze oder Gewinne. 

Venture-Capital-Investoren erwerben daher Minderheitsbeteiligungen und unterstützen Gründerteams nicht nur finanziell, sondern auch mit

  • strategischem Know-how,
  • Branchenkenntnissen,
  • und Netzwerken zu Partnern und Kunden.

Vorteile von Venture Capital:

  • Zugang zu innovativen Technologien und disruptiven Geschäftsmodellen
  • Potenzial für außergewöhnlich hohe Renditen im Erfolgsfall („Unicorns“)
  • Enge Zusammenarbeit mit dynamischen Gründerteams

Nachteile von Venture Capital:

  • Sehr hohes Ausfallrisiko, da viele Start-ups scheitern
  • Illiquidität: Kapitalbindung über mehrere Jahre
  • Starke Abhängigkeit von Markttrends und technologischem Erfolg

Private Equity vs. Venture Capital: Die Unterschiede

Die Abgrenzung zwischen Private Equity und Venture Capital lässt sich am besten anhand konkreter Kriterien nachvollziehen. Die folgende Übersicht zeigt die zentralen Unterscheidungsmerkmale.

Struktur der Finanzierung: 

Private-Equity-Transaktionen werden häufig über Fremdkapitalhebel (Leveraged Buy-outs) finanziert, um die Eigenkapitalrendite zu erhöhen. Venture Capital hingegen basiert fast ausschließlich auf Eigenkapitalinvestitionen, da junge Unternehmen in der Regel keinen Zugang zu Fremdfinanzierung haben.

Beteiligungsumfang und Kontrolle: 

Private-Equity-Investoren streben in der Regel Mehrheitsbeteiligungen an und übernehmen aktiv die Kontrolle über Management und Strategie. Venture-Capital-Investoren halten dagegen Minderheitsbeteiligungen und wirken beratend, ohne die operative Kontrolle zu übernehmen.

Risiko und Renditeprofile: 

Private Equity bewegt sich in einem moderaten Risikoprofil, da die Zielunternehmen meist etabliert und profitabel sind. Venture Capital ist dagegen deutlich risikoreicher, da Start-ups oft scheitern. Dafür winken im Erfolgsfall überproportionale Renditen.

Investitionsphasen: 

Private Equity investiert in reife Unternehmen, die bereits stabile Cashflows erwirtschaften. Venture Capital konzentriert sich dagegen auf frühe Unternehmensphasen, von der Seed Stage bis hin zum Wachstum, bevor ein Unternehmen Gewinne erzielt.

Branchenfokus und Zielgruppen: 

Private-Equity-Fonds investieren breit gestreut über viele Branchen hinweg, darunter Industrie, Konsumgüter oder Dienstleistungen. Venture-Capital-Fonds fokussieren sich vor allem auf innovative, technologiegetriebene Sektoren wie Software, Biotechnologie oder FinTech.

Exit-Strategien: 

Private Equity realisiert Exits meist über den Verkauf an strategische Investoren oder Secondary Buy-outs durch andere Fonds. Venture Capital setzt dagegen häufiger auf einen Börsengang (IPO) oder den Verkauf an größere Tech-Unternehmen.

Private Equity vs. Venture Capital

Kriterium Private Equity Venture Capital
Struktur der Finanzierung Erwerb von Mehrheitsbeteiligungen, oft über Fremdkapital (LBO) Erwerb von Minderheitsbeteiligungen, Eigenkapital-basiert
Beteiligungsumfang & Kontrolle Starker Einfluss auf Management und Strategie Beratende Rolle, Unterstützung ohne Mehrheitskontrolle
Risikoprofil & Rendite Moderates Risiko, stabile Renditechancen
Reife, etablierte Unternehmen
Hohes Risiko, potenziell überproportionale Renditen
Frühe Phasen: Seed, Start-up, Growth
Branchenfokus Breiter Fokus, oft traditionelle Branchen Innovation, Tech, Biotech, FinTech u. a.
Exit-Strategien Verkauf an Strategen oder Secondary Buy-out, IPO IPO oder Verkauf an größere Investoren

Private Equity vs. Venture Capital: Richtige Entscheidung treffen mit LIQID

Die Entscheidung, ob Private Equity oder Venture Capital ins Portfolio passt, hängt stark von der eigenen Risikotoleranz und dem Anlagehorizont ab. Während Venture Capital eine Wette auf die Marktführer von morgen ist, bietet Private Equity Zugang zu stabileren, reiferen Unternehmen.

Mit LIQID Private Markets erhalten Anleger Zugang zu beiden Welten und zwar in einem strukturierten, professionell kuratierten Rahmen.

Ihre Vorteile mit LIQID:

  • Zugang zu exklusiven Private-Equity- und Venture-Capital-Fonds
  • Professionelle Managerselektion und breite Diversifikation
  • Digitale Plattform mit klarer Kostenstruktur
  • Möglichkeit, an Renditechancen globaler Privatmärkte zu partizipieren

Entdecken Sie, wie Sie mit LIQID in Private Equity und Venture Capital investieren können.

Zusammenfassung

Private Equity und Venture Capital sind zwei eng verwandte, aber klar unterscheidbare Anlageklassen. Private Equity fokussiert sich auf reife Unternehmen, Wertsteigerung durch operative Verbesserungen und Restrukturierungen. Venture Capital: hingegen auf die Finanzierung von Start-ups, hohes Risiko, aber potenziell überproportionale Renditen.

Für Anleger bedeutet dies, dass eine Investition in Venture Capital eine Wette auf bahnbrechende Technologien und zukünftige Marktführer ist, die mit einem hohen Ausfallrisiko verbunden ist. Eine Private-Equity-Anlage hingegen bietet Zugang zu reifen, nicht-öffentlichen Unternehmen mit dem Potenzial für starke, aber im Vergleich zu Venture Capital weniger volatile Renditen. Die Entscheidung für eine der beiden Klassen hängt maßgeblich von der individuellen Risikotoleranz, dem Anlagehorizont und den strategischen Zielen des Portfolios ab. 

LIQID

Das LIQID Redaktionsteam

Das LIQID Redaktionsteam besteht aus erfahrenen Anlageexperten, Redakteuren und Analysten, die komplexe Finanzthemen verständlich aufbereiten. Mit einem Fokus auf Vermögensaufbau, Anlagestrategien und Finanzlösungen aus den Private Markets liefert das Team fundierte Inhalte für anspruchsvolle Anleger.

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