Geld investieren: So legen Sie Ihr Geld sinnvoll an

Entdecken Sie die besten Investitionsmöglichkeiten – von ETFs über Immobilien bis hin zu Private Markets. Verständlich erklärt für Einsteiger.
30 September 2025
6 Min
Svea Sturm
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Das Wichtigste in Kürze

  • Geld zu investieren ist unerlässlich, um das eigene Kapital vor Kaufkraftverlust durch Inflation zu schützen und langfristig Vermögen aufzubauen.
  • Eine erfolgreiche Anlagestrategie basiert auf klar definierten persönlichen Zielen, einem passenden Anlagehorizont und der individuellen Risikobereitschaft.
  • Die breite Streuung (Diversifikation) über verschiedene Anlageklassen wie Aktien und Anleihen, oft umgesetzt durch kostengünstige ETFs, ist eine bewährte Methode, um Risiken zu steuern und Renditechancen zu nutzen.

Die Entscheidung, Geld zu investieren, ist ein wichtiger Schritt zu finanzieller Selbstbestimmung und langfristigem Vermögensaufbau. Doch wie legt man Geld sinnvoll an, ohne sich in der Komplexität der Finanzmärkte zu verlieren? Dieser Artikel bietet eine strukturierte Anleitung in sechs Schritten, die Ihnen hilft, eine fundierte und persönliche Anlagestrategie zu entwickeln und umzusetzen.

Warum ist es heute unerlässlich, Geld zu investieren?

Geld, das ungenutzt auf einem Giro- oder Tagesgeldkonto liegt, verliert durch die Inflation stetig an Wert. Eine Inflationsrate von durchschnittlich 2 Prozent pro Jahr halbiert die Kaufkraft eines Vermögens innerhalb von etwa 35 Jahren. Die Zahl auf dem Kontoauszug bleibt gleich, aber ich kann damit deutlich weniger kaufen. In Phasen niedriger Zinsen bieten traditionelle Sparformen zudem kaum einen Ausgleich. 

Investitionen am Kapitalmarkt sind daher kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für alle, die die Kaufkraft des eigenen Geldes erhalten und es darüber hinaus vermehren möchten. Der Zinseszinseffekt, bei dem reinvestierte Erträge selbst wieder Erträge erwirtschaften, sorgt dabei über lange Zeiträume für ein exponentielles Wachstum des investierten Kapitals.

Schritt 1: Die eigene finanzielle Ausgangslage analysieren

Bevor Sie investieren, ist eine ehrliche Bestandsaufnahme Ihrer finanziellen Situation notwendig. Erstellen Sie eine Übersicht über Ihre monatlichen Einnahmen und Ausgaben, um festzustellen, welcher Betrag Ihnen regelmäßig für Investitionen zur Verfügung steht. Berücksichtigen Sie dabei auch bestehende Vermögenswerte wie Sparguthaben sowie eventuelle Verbindlichkeiten wie Kredite. 

Schritt 2: Persönliche Anlageziele und den Zeithorizont definieren

Was möchten Sie mit Ihrer Geldanlage erreichen? Die Definition klarer Ziele ist die Grundlage jeder Strategie. Mögliche Ziele sind:

  • Langfristiger Vermögensaufbau: Generelle Vermehrung des Kapitals für die Altersvorsorge oder finanzielle Unabhängigkeit.
  • Mittelfristige Ziele: Ansparen von Eigenkapital für eine Immobilie in fünf bis zehn Jahren oder die Finanzierung eines Sabbaticals.
  • Kurzfristige Ziele: Aufbau eines finanziellen Polsters für die Ausbildung der Kinder.

Mit jedem Ziel ist ein Anlagehorizont verbunden – der Zeitraum, für den Sie das Geld anlegen können. Je länger der Horizont, desto eher können Sie kurzfristige Marktschwankungen aussitzen und in renditestärkere, aber auch schwankungsanfälligere Anlageklassen investieren.

Schritt 3: Die eigene Risikobereitschaft ermitteln

Jede Geldanlage bewegt sich im Spannungsfeld des „Magischen Dreiecks“ aus Rendite, Sicherheit und Liquidität. Es ist unmöglich, alle drei Ziele gleichzeitig zu maximieren. Eine höhere Renditechance geht in der Regel mit einem höheren Risiko einher, während sichere und liquide Anlagen meist nur geringe Erträge abwerfen. Ihre Risikotoleranz beschreibt, wie gut Sie mit Wertschwankungen und potenziellen Verlusten umgehen können. 

Seien Sie ehrlich zu sich selbst: Würden fallende Kurse Sie unruhig machen oder sehen Sie darin eine langfristige Kaufgelegenheit? Ihre Risikobereitschaft bestimmt maßgeblich die Aufteilung Ihres Portfolios.

Schritt 4: Die passenden Anlageklassen auswählen

Um eine robuste und ausgewogene Anlagestrategie zu entwickeln, ist die Streuung des Kapitals über verschiedene Anlageklassen essenziell. Jede Anlageklasse bringt unterschiedliche Chancen und Risiken mit sich – das richtige Zusammenspiel ist entscheidend für den langfristigen Anlageerfolg.

Tagesgeld und Festgeld

Sicher, kurzfristig, einfache Handhabung: Tages- und Festgeldanlagen gelten als sehr sichere und liquide Optionen. Sie eignen sich besonders für kurzfristige Rücklagen und bieten planbare Zinsen. Die Kehrseite: Die Renditen liegen häufig unter der Inflationsrate, es droht ein schleichender Kaufkraftverlust.

Anleihen

Schuldverschreibungen mit regelmäßigen Zinsen. Ob von Staaten oder Unternehmen: Anleihen bieten regelmäßige Zinszahlungen bei vergleichsweise geringerem Risiko als Aktien. Sie sind weniger volatil und können Stabilität ins Portfolio bringen. Dafür sind die Renditechancen begrenzt.

Aktien

Direktbeteiligung an Unternehmen: Aktien eröffnen langfristig hohe Renditechancen, gehen jedoch mit deutlichen Kursschwankungen einher. Sie eignen sich für Anleger, die bereit sind, Risiken zu tragen und mit einem langen Anlagehorizont auf den historischen Renditevorteil setzen.

ETFs und Indexfonds

Kostengünstiger Zugang zu vielen Märkten: ETFs bilden breite Marktindizes wie den MSCI World ab und ermöglichen so mit nur einem Produkt den Zugang zu vielen Unternehmen weltweit. Sie bieten eine effiziente Streuung innerhalb der jeweiligen Anlageklasse, meist Aktien, und sind transparent, flexibel und günstig in der Verwaltung. Für den langfristigen Vermögensaufbau besonders attraktiv. Jedoch umfasst echte Diversifikation mehr als nur einen ETF, etwa die Kombination verschiedener Regionen, Strategien und Anlageklassen.

Immobilien

Direkt oder über Immobilienfonds oder REITs: Immobilieninvestitionen bieten Stabilität, Inflationsschutz und laufende Mieteinnahmen. Ob direkt oder über Immobilienfonds, sie gelten als wertbeständige Ergänzung im Portfolio. Allerdings sind Immobilien illiquide und meist kapitalintensiv.

Private Markets

Neue Diversifikationsmöglichkeiten für Privatanleger: Private Markets waren lange Zeit ausschließlich institutionellen Investoren vorbehalten – inzwischen öffnen sich diese Anlageformen zunehmend auch für Privatanleger. Investitionen in nicht börsennotierte Unternehmen (z. B. über Private Equity oder Venture Capital), Infrastrukturprojekte oder private Kreditmärkte können das Rendite-Risiko-Profil eines Portfolios verbessern und neue Wachstumschancen erschließen. Allerdings sind sie meist mit einem längeren Anlagehorizont und höheren Einstiegshürden verbunden.

Gut zu wissen: Der Weg zu einer erfolgreichen Anlagestrategie beginnt mit der richtigen Auswahl, wird aber erst durch eine kluge Gewichtung und laufende Anpassung vollständig. Wer sich nicht im Detail mit Märkten, Korrelationen und Allokationen beschäftigen möchte, sollte auf fundierte Betreuung setzen.

Schritt 5: Eine Anlagestrategie entwickeln und umsetzen

Die Anlagestrategie legt fest, wie Ihr Vermögen auf die ausgewählten Anlageklassen aufgeteilt wird (strategische Asset Allokation). Ein zentrales Prinzip ist die Diversifikation: die Streuung Ihrer Investitionen über verschiedene Anlageklassen, Regionen und Branchen. Dadurch wird das Gesamtrisiko reduziert, da sich nicht alle Anlagen gleichzeitig in die gleiche Richtung entwickeln. 

Schritt 6: Das Portfolio regelmäßig überprüfen und anpassen

Die Geldanlage ist kein einmaliger Akt, sondern ein fortlaufender Prozess. Überprüfen Sie Ihr Portfolio mindestens einmal jährlich. Durch unterschiedliche Wertentwicklungen kann sich die ursprüngliche Gewichtung der Anlageklassen verschieben. Ein sogenanntes Rebalancing stellt die ursprüngliche strategische Ausrichtung wieder her. Wichtig ist vor allem emotionale Disziplin: Vermeiden Sie impulsive Verkäufe in fallenden Märkten oder giergetriebene Käufe in Hausse-Phasen. Halten Sie an Ihrer langfristigen Strategie fest.

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Fazit: Langfristig und diszipliniert zum Anlageerfolg

Sinnvoll Geld zu investieren ist ein planbarer Prozess, basierend auf einer klaren Analyse der eigenen Situation, realistischen Zielen und einer durchdachten Strategie. Eine breite Streuung des Kapitals über verschiedene Anlageklassen, ergänzt durch die nötige Disziplin, sind dabei entscheidende Erfolgsfaktoren.

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Svea Sturm

Investment Analyst, Investment Product und Marketing, LIQID

Svea ist Investment Analystin in der Schnittstelle zwischen den Investment und Marketing Teams. Sie erstellt Marktanalysen über Kapitalmärkte und Private Markets für interne und externe Kommunikation. Dabei fokussiert sie sich vor allem auf die Erstellung von kundenfokussiertem Content.

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